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Trotz KVB-Ticket Strafe bezahltKölner Bürger reagieren – mit Wut und krassen Storys

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Die Fahrschein-Kontrolle in der KVB ist nach dem Fall der 46-jährigen Frau aktuell ein großes Thema. (Symbolbild)

von Thomas Werner (tw)

Köln – Der Streit um das „veraltete" Ticket der KVB hat in ganz Köln Diskussionen ausgelöst. Eine 46-jährige Frau hatte im März 2017 ein 4er-Ticket gekauft, das war nach einer Preiserhöhung (25 Cent pro Fahrt) aber nicht mehr gültig. Als sie am 18. September damit eine KVB-Fahrt in der Linie 13 absolvieren wollte, wurde sie zu 60 Euro Bußgeld verdonnert (hier mehr lesen).

Nachdem der EXPRESS die Story am Mittwoch öffentlich machte, meldeten sich viele Menschen und berichteten von eigenen Erlebnissen – oder erzählten uns ihre persönliche Sicht der Dinge. Hier ein paar Auszüge:

KVB-Fall in Köln: Viele Bürger ärgern sich über harte Vorgehensweise

Bei Facebook meldete sich unter anderem Josef R. zu Wort: „Was die KVB sagt und tut, ist sicher rechtlich einwandfrei ... menschlich sieht das anders aus. Schon mal was von Kulanz gehört? Aber was Kundenfreundlichkeit betrifft, war die KVB schon immer weit unter dem Niveau ihrer Fahrpreise."

Ähnlich sieht es auch Jürgen L.: „Wegen 25 Cent und glaubhafter Versicherung, dass es unwissentlich war, die volle Härte zeigen. Schämt euch KVB!"

KVB-Ärger in Köln: „Kontrolleure hätten mehr Verständnis aufbringen können"

Auch Rainer R. meint, die Kontrolleure hätten durchaus etwas mehr Verständnis aufbringen können: „Scheinbar üben einige Kontrolleure kein Ermessen aus. Empathie Fehlanzeige. Dafür unpünktliche, dreckige und unzuverlässige Bahnen. Thänk you for träwwelling with KVB!“

Auch Peter B. wendete sich mit seiner Meinung an den EXPRESS: „Solange im ÖPNV noch Preise erhöht statt gesenkt werden und Kunden wegen einer solchen Lappalie so abgezockt werden, wird das mit den Verbesserungen bei CO2 und den Schadstoffen in Köln nicht funktionieren. Die Leute, die so etwas entscheiden, sollten sich schämen.“

Trotz KVB-Ticket Strafe bezahlt: Andere Leser haben Verständnis

Andere Menschen haben Verständnis für das strikte Vorgehen der Kölner Verkehrs-Betriebe. So wie Tilman S., der schreibt: „Sollte eigentlich bekannt sein, dass die Tickets dann (nach einer Preiserhöhung, d. Red.) nur noch drei Monate gültig sind. Jedes Jahr wiederholt sich das."

Hier lesen: Trotz Ticket in der KVB bestraft – der EXPRESS-Kommentar gegen die Kölner Verkehrs-Betriebe

Auch Christine E. sieht das so: Das Ticket wurde zu einem alten Fahrpreis erworben und hätte umgetauscht werden müssen, diese Frist war abgelaufen. Das ist nicht überzogen. Die Kölner Verkehrs-Betriebe bestimmen übrigens nicht die Preise.“

KVB-Storys: Leser schildern eigene Ticket-Erfahrungen

Was auffällt: Viele Menschen haben offenbar in dieser Hinsicht bereits ihre eigenen Erfahrungen gemacht, ob positiv oder negativ. So schreibt Angelika R.: „Ich hatte mal ein nettes Erlebnis. Musste mit der KVB fahren. Da ich nicht aus Köln bin und mir jemand eine falsche Auskunft gegeben hatte, zog ich ein falsches Ticket. Und natürlich – Kontrolle. Aber der junge Mann war nett und meinte in schönstem Kölsch: 'Da wollen wir mal nicht so streng sein. Sie sind aus Düsseldorf, das ist schon Strafe genug'. Also nicht alles ist blöd bei der KVB."

Hier lesen: Trotz Ticket in der KVB bestraft – der EXPRESS-Kommentar zu Gunsten der Kölner Verkehrs-Betriebe

Weniger witzig fand Oli T. sein Erlebnis: „Ich war mit einer Freundin im Kino, Rückweg mit der Bahn. Am Automaten war noch ein Kunde zu Gange. Als er fertig war, hat meine Freundin begonnen, ein Ticket zu ziehen. Während sie Münzen einwirft, stürmt eine Kontrolle rein, drückt das Geld wieder raus und sagt, es sei jetzt zu spät zum Bezahlen. Wir haben beide ein Ticket wegen Schwarzfahren bekommen. Natürlich haben wir Einspruch eingelegt, der wurde aber trotz Zeugenaussagen abgelehnt."

Mit Kinderwagen in die KVB: Das kann teuer werden

Ähnlich erging es auch Tina T.: „Bei mir war der Fall, dass ich mit einer Freundin in die Bahn eingestiegen bin. Habe sie gefragt, ob sie kurz auf den Kinderwagen meiner Tochter aufpassen könnte, damit ich ein Ticket ziehen kann. Als ich vor dem Automaten stand und gerade das Geld reinstecken wollte, hat die Kontrolleurin gegen den Automaten geschlagen und gesagt, dass ich jetzt Strafe zahlen kann." Auch die Erklärung, dass sie zunächst den Kinderwagen abstellen musste, habe nicht geholfen.

„Wofür gibt es eigentlich die Automaten in der Bahn“, fragt sich Moe F. Er berichtet von seinem Erlebnis: „Ich war kurz vor der Haltestelle, als die Bahn kam. Ich bin gerade noch so in die Bahn rein, direkt zum Automaten. Aber der war aus. Vorne in der Bahn standen Kontrolleure, zu denen bin ich gegangen, um zu sagen, dass der Automat defekt ist. Da sagen die: ’Bitte den Ausweis’. Mit der Begründung, ich sei ja ohne Ticket eingestiegen.“

KVB kassiert Strafe trotz Ticket: Auch Monatstickets nicht geschützt

Auch Anita F. teilt auf Facebook eine persönliche Erfahrung. Sie gibt an: „Die KVB haben nicht nur mit alten Tickets Probleme. Man kann auch ein Monatsticket besitzen, welches man nicht im Abo gekauft hat und bekommt dann 60 Euro Strafe, weil man seinen Namen nicht vollständig darauf geschrieben hat. Und dann nützt nicht einmal die Quittung und ein Kontoauszug, um zu beweisen, dass man der rechtmäßige Besitzer des Tickets ist.“