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Neuer Köln-OBDirekt Zoff bei Politik-Nachwuchs

Nach dem OB-Sieg von Torsten Burmester hat sich nun der Politik-Nachwuchs zu Wort gemeldet. Die Grüne Jugend kritisiert – Junge Union und die Jusos kontern.

Köln hat einen neuen Oberbürgermeister: Torsten Burmester (62, SPD) hat am Sonntag (28. September 2025) die Stichwahl gegen Berivan Aymaz (53, Gürne) gewonnen.

Während Aymaz zum Erfolg gratulierte und auf weitere Zusammenarbeit hofft, kommen von der Grünen Jugend Köln heftige Worte – die zwei andere Jugend-Organisationen direkt kontern.

„Zuallererst möchten wir Torsten Burmester zu seiner Wahl gratulieren. Gleichzeitig möchten wir ausdrücken, dass wir uns den Ausgang dieser Wahl anders gewünscht hätten“, heißt es zunächst noch harmlos.

Doch dann schießt die Grüne Jugend über das Ziel hinaus: „Mit Torsten Burmester steht jetzt wieder ein alter, weißer Mann an der Spitze der Kölner Verwaltung. Als Jugendorganisation haben wir Angst vor Stillstand und Rückschritten.“ Noch vor Burmesters erstem offiziellen Arbeitstag als OB so diffamierende Worte.


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„Sei es in der Wohnungs-, der Verkehrs- oder der Sozialpolitik: In Köln muss noch einiges bewegt werden. Und dazu braucht es eine progressive, grüne Stimme wie Berivan Aymaz. Burmester, der den Grüngürtel bebauen und den Neumarkt untertunneln will, wird Stillstand, wenn nicht sogar Rückschritt mit sich bringen“, kritisiert die Nachwuchsorganisation den neuen OB – und das bevor der SPD-Politiker sein Amt richtig angetreten hat. 

Michelle Achour, Sprecherin der Grünen Jugend Köln: „Mit Burmester wird in Köln nicht die Verkehrswende und die soziale Politik passieren, die es braucht. Köln hat eine Chance verpasst!“

Jusos Köln kontern: „Angst vor Stillstand oder Rückschritt vollkommen unberechtigt“

Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (Jusos) sehen das naturgemäß völlig anders. „Die Angst vor Stillstand oder Rückschritt ist mit Torsten Burmester vollkommen unberechtigt. Diese Stadt erlebt seit zehn Jahren Stillstand durch eine grüne-schwarze Regierung und wir glauben, dass es mit einem wie Torsten Burmester der Erfahrung in Verwaltung mitbringt, dass wir in der Lage sein werden, die Probleme unserer Stadt zu lösen“, heißt es in einem Statement gegenüber EXPRESS.de.

„Köln hat den Stillstand der Reker-Jahre abgewählt und sich für einen Neustart entschieden. Burmester ist eine historische Chance auf soziale Politik für Köln. Wir stehen hinter unserem Oberbürgermeister. Wir haben im Wahlkampf unterstützt und bauen gemeinsam mit ihm auf eine gute Zusammenarbeit für die nächsten fünf Jahre“, blickt der Kölner Juso-Vorstand optimistisch in die Zukunft. 

Junge Union Köln irritiert: „Respektlos“

Auch die Junge Union Köln kann die Kritik der Grünen Jugend nicht verstehen. „Die Junge Union Köln gratuliert Torsten Burmester herzlich zur Wahl zum Oberbürgermeister unserer Stadt. Wir wünschen ihm für die vor ihm liegenden Aufgaben viel Erfolg und eine glückliche Hand, um Köln verantwortungsvoll, modern und zukunftsgerichtet zu führen.“

Weiter heißt es: „Die jüngsten Aussagen der Grünen Jugend Köln, in denen Herr Burmester als ‚alter, weißer Mann‘ bezeichnet wird, irritieren uns. Derartige geschlechts- und hautfarbenbezogene Herabwürdigungen sind respektlos und belegt ein Politikverständnis, das mehr Polarisierung als konstruktive Zusammenarbeit befördert und keine Arbeitsgrundlage für eine weitere Zusammenarbeit mit den Kölner Grünen bietet.“

„Unsere Stadt steht in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen – von einer soliden Stadtfinanzierung über die Beendigung von unnötigen Verkehrsversuchen bis hin zur nachhaltigen Sicherheit für Köln. Es braucht nun Tatkraft, Erfahrung und die Fähigkeit, gemeinsam mit allen demokratischen Kräften Lösungen zu finden.“