Kölns Pannen-Oper vor der Wende? Jetzt steht ein Datum fest.
Kölns Millionen-GrabEndlich ein Datum für Oper-Eröffnung

Copyright: Alexander Schwaiger
Licht am Horizont: Endlich gibt es für die Kölner Oper (hier die Baustelle im April 2025) ein Eröffnungsdatum.
Aktualisiert
Auf dieses Datum haben die Kölnerinnen und Kölner Jahre gewartet! Nach einer schier endlosen Sanierungs-Odyssee von 14 Jahren soll die Oper endlich im September 2026 ihre Pforten öffnen.
Das verkündete die Stadtspitze am Mittwoch (30. September 2025) auf einer Pressekonferenz, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.
Es wäre das erste Mal seit dem riesigen Debakel um die geplatzte Eröffnung im November 2015, dass sich die Stadt wieder auf einen konkreten Termin festlegt. Auf Nachfrage hielt sich die Stadt am Dienstag noch bedeckt und verwies auf die anstehende Pressekonferenz.
Die Sache ist Chefsache! Gleich sieben hochrangige Mitglieder der Verwaltung, angeführt von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), wollen die Neuigkeiten persönlich überbringen.
Die Einladung zur Pressekonferenz trägt den nüchternen Titel: „Baustelle der Bühnen am Offenbachplatz – Stadt Köln informiert über den aktuellen Sachstand“.
Mit im Boot sitzen neben Reker auch Stadtdirektorin Andrea Blome, Kulturdezernent Stefan Charles sowie die Chefs von Schauspiel und Oper, Kay Voges und Hein Mulders. Außerdem dabei: Bühnen-Projektleiter Jürgen Marc Volm und der Geschäftsführende Direktor der Bühnen, Bernd Fülle.
Kölner Oper: Schon mehrere Termine geplatzt
Es wäre das lang ersehnte Ende einer 14 Jahre dauernden Pannen-Saga. Seit 2012 wird am Offenbachplatz gewerkelt, während Oper und Schauspiel ins Staatenhaus und Depot ausweichen mussten. Die Liste der Blamagen ist lang: erst die abgesagte Eröffnung 2015, dann die geplatzten Termine für die bauliche Fertigstellung im März und Juni 2024.
Auch personell gab es ein ständiges Hin und Her. 2016 wurde das Projekt mit Ex-Baudezernent Bernd Streitberger als Sanierungschef neu aufgesetzt. Als dieser im Sommer 2024 aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste, übernahmen andere das Ruder – und mussten erneut aufräumen, weil auf der Baustelle das Chaos herrschte.
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Und die Kosten? Die explodierten regelrecht! Aus ursprünglich geplanten 540,9 Millionen Euro wurden unfassbare 1,465 Milliarden Euro. Allein die reinen Baukosten schossen von 253 Millionen auf fast 800 Millionen Euro in die Höhe. Immerhin: Laut Bericht soll es bei diesem Kosten-Hammer bleiben.
Der Zeitplan für die „bauliche Fertigstellung“ bis Ende des Jahres steht bereits: Bis Ende Oktober soll das Opernhaus fertig sein. Danach folgen bis Ende November das Schauspielhaus und bis zum Jahresende das Kleine Haus und die Kinderoper.
Der letzte offizielle Stand war, dass die Oper zu 96 Prozent und die anderen Bühnen zu 92 Prozent fertig sind. Ein Wettlauf gegen die Zeit.
Doch Vorsicht, „baulich fertiggestellt“ heißt noch lange nicht spielbereit! Ab Dezember beginnt erst die heiße Phase, in der geprüft wird, ob die ganze komplizierte Technik auch wirklich zusammenspielt.
Diese Inbetriebnahme soll bis ins Frühjahr 2026 dauern. Und dann steht noch der Mammut-Umzug bevor: Rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen aus den Interimsspielstätten zurück an den Offenbachplatz. (red)