Frau (†81) stirbt in KölnPolizei mit traurigen Zahlen: Eine Straße ist besonders gefährlich

Von einer Straßenbahn erfasst, verletzt oder getötet – diese Nachrichten haben sich in letzter Zeit gehäuft. Doch passieren in Köln wirklich so viele Bahnunfälle?

von Iris Klingelhöfer (iri)

Der Tod einer Frau (81) sorgt noch immer für Fassungslosigkeit. Die Rentnerin starb am Mittwoch (2. Februar), als sie mit ihrem Hund die Bahngleise auf der Aachener Straße überqueren wollte. Wenige Tage zuvor wurde ein Mann (54) am Barbarossaplatz von einer Bahn erfasst und verletzt, starb ein 79-Jähriger auf der Neusser Straße, krachte ein Autofahrer auf der Zülpicher in eine Bahn.

Tragische Bahnunfälle, die sich innerhalb kurzer Zeit ereigneten. Doch passieren in Köln aufs Jahr gesehen wirklich so viele Unglücke mit Straßenbahnen? Und wo ist es besonders gefährlich? EXPRESS.de hat bei der Polizei nachgefragt.

So viele Unfälle mit Bahnbeteiligung passierten in Köln in letzten Jahren

Fußgänger, die noch schnell über die rote Ampel springen oder die Abkürzung über die Gleise nehmen, Autofahrer, die noch schnell überholen wollen: Bahnfahrer erleben auf Kölns Straßen den täglichen Wahnsinn.

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So zählte die Kölner Polizei im letzten Jahr insgesamt 51 Unfälle mit Straßenbahnbeteiligung, die zum Glück keine Todesopfer, aber 26 Schwer- und 49 Leichtverletzte forderten. Dabei handelt es sich jedoch laut Polizei noch um vorläufige Zahlen. Zum Vergleich: 2020 gab es insgesamt 69 Unfälle, bei denen drei Menschen getötet, 26 schwer- und 101 leichtverletzt wurden. Noch heftiger sind die Unfallzahlen allerdings in den Jahren vor Corona.

So kam es im Jahr 2018 in Köln zu 123 Verkehrsunfällen mit Straßenbahnbeteiligung – damit „krachte“ es durchschnittlich an jedem dritten Tag und mehr als doppelt so häufig wie in 2021! Die erschütternde Bilanz: insgesamt sechs Todesopfer, 30 Schwer- und 196 Leichtverletzte. 2019 waren es 103 Unfälle mit drei Toten, 21 Schwer- und 137 Leichtverletzten.

Polizei Köln: Eine Straße besonderer Unfallschwerpunkt

Auf Nachfrage von EXPRESS.de nennt die Kölner Polizei folgende Unfallschwerpunkte:

  • Aachener Straße (in den Stadtteilen Braunsfeld, Junkersdorf, Lindenthal, Müngersdorf, Neustadt-Nord, Neustadt-Süd und Weiden): 57 Unfälle mit insgesamt zwei Todesopfern, 22 Schwer- und 69-Leichtverletzten
  • Luxemburger Straße (Klettenberg, Neustadt-Süd, Sülz): 19 Unfälle forderten insgesamt ein Todesopfer, 14 Schwer- und 59 Leichtverletzte
  • Wilhelm-Sollmann-Straße (Longerich): Zwölf Unfälle mit insgesamt einem Todesopfer, fünf Schwer- und vier Leichtverletzten
  • Siegburger Straße (Deutz, Poll): Elf Unfälle mit insgesamt drei Schwer- und 17 Leichtverletzten
  • Venloer Straße (Bickendorf, Bocklemünd/Mengenich, Ehrenfeld, Ossendorf, Vogelsang): Elf Unfälle mit insgesamt einem Todesopfer, einem Schwer- und elf Leichtverletzten
  • Gotenring (Deutz): Elf Unfälle mit insgesamt drei Schwer- und zwölf Leichtverletzten
  • Chlodwigplatz (Neustadt-Süd): Zehn Unfälle mit insgesamt zwei Schwer- und zwölf Leichtverletzten

Hinter jeder einzelnen Zahl stecken Leid, Schmerzen, Tragödien. Neben den Unfallermittlern sind dort unter anderem auch die Opferschützer gefragt. Sie betreuen in einem Großteil der Fälle die verunglückten Menschen, deren Angehörige sowie traumatisierte Augenzeugen. (iri)