Horror für eine Kölnerin: Ein Fremder im Schlafzimmer!
Schock in Kölner SchlafzimmerFremder kauert neben Frau (54)

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Der geständige Einbrecher mit einer Dolmetscherin beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht.
Aktualisiert
Es ist ein Albtraum, der für eine Kölnerin (54) zur schrecklichen Realität wurde.
Ein Einbrecher nahm ihr in ihrer Wohnung in Seeberg das letzte bisschen Sicherheit. Er stieg über eine gekippte Balkontür ein und griff die Frau im Schlafzimmer an. Jetzt wurde der Täter vom Landgericht verurteilt, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.
Der 25-Jährige muss für zwei Jahre und neun Monate hinter Gitter. Eine vergleichsweise milde Strafe, die er seinem Zustand in der Tatnacht im April 2024 zu verdanken hat.
Die Vorsitzende Richterin sprach davon, dass der Mann wohl „sturzbetrunken“ gewesen sei. Zuvor hatte er auf einer Party außerdem Kokain konsumiert, was seine Handlungsfähigkeit trotz des Alkohols erklären könnte.
Der Mann kauerte „im Katzenbuckel“ auf dem Boden
Der nächtliche Raubzug begann eigentlich ganz anders. Nach einer Feier wollte der Täter gegen 1.40 Uhr den Bus nehmen – doch der fuhr nicht mehr. Frustriert klaute er spontan eine Sonnenbrille und Parfüm aus einem Cabrio. Dann entdeckte er die gekippte Balkontür im Hochparterre eines Mehrfamilienhauses. Über eine Treppe kletterte er mühelos auf den Balkon.
In der Wohnung suchte der Einbrecher nach Beute, fand aber nichts. Dann der Schockmoment im Schlafzimmer: Er traf auf die Bewohnerin, die wach in ihrem Bett lag.
Zuerst bemerkte die 54-Jährige den Fremden nicht. Doch als sie sich auf die andere Seite drehte, sah sie ihn: Der Mann kauerte „im Katzenbuckel“ auf dem Boden, um sich zu verstecken.
„Hey!“, rief die erschrockene Frau. Doch anstatt zu fliehen, tat der Einbrecher das Unfassbare: Er schlug auf die Frau ein und verpasste ihr eine Platzwunde. „Das hat Ihnen überhaupt keinen Vorteil verschafft“, hielt die Richterin dem Angeklagten im Prozess vor. Erst nach der brutalen Attacke ergriff der Täter die Flucht.
Seine eingeschränkte Steuerungsfähigkeit durch Alkohol und Drogen wurde ihm aber zum Verhängnis. In der Hektik ließ er seinen Rucksack samt Ausweispapieren vor dem Balkon liegen.
Der Mann übernachtete im Park und will erst am nächsten Morgen realisiert haben, was passiert war. Vor Gericht legte er ein umfassendes Geständnis ab.
Verheerende Folgen für das Opfer
Für das Opfer sind die Folgen der Tat verheerend. Die Richterin betonte das schwere Trauma der Frau. Wochenlang konnte sie ihre eigene Wohnung nicht betreten. Heute schläft sie im Wohnzimmer, das Bett hat sie vor die Balkontür geschoben, damit niemand sie mehr öffnen kann. Monatelang war die Kölnerin in stationärer Behandlung und sucht verzweifelt eine neue, bezahlbare Wohnung, um endlich wieder zur Ruhe zu kommen.
Besonders tragisch: Die Frau war durch den Freitod eines ihrer Kinder bereits psychisch stark belastet. Die Verteidigerin argumentierte, die Tat sei nicht allein für den Zustand der Frau verantwortlich. Doch die Richterin machte klar: Dem Täter sind alle Folgen zuzurechnen. „Auch wenn es das Fass nur zum Überlaufen gebracht hat“, so die Begründung. Schließlich konnte der Einbrecher nicht wissen, auf wen er in dieser Nacht trifft. (red)
