Leichenfund in KölnPolizei grenzt Tatzeit ein – was passierte an Waldlichtung nahe der A3?

Ein Waldstück wurde aus der Luft aufgenommen, rechter Hand verläuft eine Autobahn.

Diese Luftaufnahme des Waldstücks hat die Kölner Polizei am Mittwoch (4. Januar 2023) veröffentlicht. Durch die Begrenzung durch die A3 und mehrerer Straßen ergibt sich eine Insellage. Deutlich zu sehen ist die Lichtung, wo die Tat vermutlich passierte.

Nach dem Fund eines Toten (†30) im Kölner Königsforst hat die Polizei die Tatzeit eingrenzen können. Jetzt sucht sie weitere Zeuginnen und Zeugen. 

Die Ermittlungen der Mordkommission haben ergeben, dass die Tat am 20. November 2022, einem Sonntag, passiert ist. Erst rund einen Monat später war die Leiche des 30-jährigen Mannes gefunden worden – in einem abgelegenen Waldstück nahe der A3. 

Am Mittwoch (4. Januar 2023) hat die Polizei daher erneut einen Zeugenaufruf veröffentlicht. So haben sich unter anderem Hinweise ergeben, dass zumindest einer – Täter oder Opfer – mit einem Auto am Tatort gewesen sein könnte. Ein Tatverdächtiger (32) war am 22. Dezember festgenommen worden und sitzt seitdem in U-Haft. 

Polizei Köln hofft auf Hinweise zu Tötungsdelikt im Königsforst

Dem 32-Jährigen aus dem Großraum Hannover wird vorgeworfen, seinen Bekannten in dem Waldstück zwischen A3, Bensberger Straße, Rösrather Straße und Heumarer Mauspfad getötet zu haben. Durch die Begrenzungen hat der Tatortbereich quasi eine Insellage. 

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Die Ermittlerinnen und Ermittler suchen unter anderem nach Spaziergängerinnen und Spaziergängern, Hundebesitzerinnen und -besitzer oder Joggerinnen und Jogger, die sich am 20. November letzten Jahres dort aufgehalten haben und verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Möglicherweise haben sie auch eine Auseinandersetzung zwischen zwei Männern in der Nähe einer Lichtung mitbekommen.

Tatort Kölner Königsforst: Reifenspuren beschäftigen Polizei

„Auf zwei unbefestigten Wegen des Waldstücks befinden sich diverse Reifenspuren. Wir prüfen daher auch, ob zumindest einer der beiden Männer mit einem Auto zum beziehungsweise vom Tatort weggefahren sein könnte“, so ein Polizeisprecher.

Daher seien auch Hinweise zu Fahrzeugen, die am 20. November dort gesehen wurden, für die Mordkommission interessant. Die beschrankten Zufahrten liegen an der Rösrather Straße. 

Zudem sei eine provisorische Sitzgelegenheit aus Europaletten neben einem roten Überseecontainer an der Lichtung für die Ermittlerinnen und Ermittler von Interesse, erklärt der Polizeisprecher: „Zurückgelassener Müll lässt vermuten, dass sich dort regelmäßig Personen zum Verweilen treffen und so als Zeuginnen beziehungsweise Zeugen in Betracht kommen.“

Ein Spaziergänger hatte am Dienstag (13. Dezember 2022) den Leichnam des  30-Jährigen in dem Waldstück des Königsforstes entdeckt. Der Tote war im November als vermisst gemeldet worden. Der Königsforst ist ein 2519 Hektar großes Waldgebiet östlich von Köln. Teile des Waldes gehören zum Naturschutzgebiet Königsforst. (iri, tw)