„Kollektive Bewegungsunfähigkeit“Neujahrsempfang: Tadel vom IHK-Chef

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470 Spitzenköpfe aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft trafen sich zum Neujahrsempfang der IHK Köln.

Köln – Der feierliche Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer ist Kölns hochkarätigstes Event mit 470 Spitzenköpfen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Herren tragen Smoking, Damen Abendkleid – trotzdem ist die Stimmung fröhlich und ausgelassen.

Gast-Star und Redner vor Kölns Hautevolee war Donnerstagabend nicht der eingeladene Bundesbank-Präsident Dr. Jens Weidmann - er musste wegen Grippe absagen. Ihn vertrat Bundesbank-Vizepräsidentin Prof. Dr. Claudia M. Buch.

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Christian DuMont Schütte (Herausgeber „EXPRESS“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“) und Dr. Patrick Adenauer (Bauwens-Geschäftsführer) (v.l.).

IHK-Präsident Dr. Werner Görg eröffnete den Empfang mit einer Rede und tadelte Richtung OB Henriette Reker die Entscheidungsunfähigkeit der Stadt.

Alles zum Thema Henriette Reker

Vieles würde zu lange dauern und in politischen Gremien zerredet werden. Viele Prozesse würden zu einer „kollektiven Bewegungsunfähigkeit“ führen.

In Hinblick auf die Vertreterin der Bundesbank appellierte Görg als Versicherungsexperte an das „finanzwirtschaftlich schlechte Gewissen“ von Professorin Claudia Buch. Die Nullzinspolitik der Bundesbank würde in das Vermögen von Millionen Menschen eingreifen, ebenso könnten die Effekte der Zinseszinsen bei Finanzprodukten nicht mehr greifen: „Das System bricht ohne Zinsen zusammen!“

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Neujahrsempfang der IHK: v.l. Dr. Ulrich Soenius, Werner Görg, Prof. Dr. Claudia-Maria Buch, Ulf Reichardt.

Professorin Buch entgegnete in ihrer Rede, dass „ein schlechtes Gewissen ein schlechter Ratgeber“ sei und „Geldpolitik keine exakte Wissenschaft“. 

Eine gute Wirtschafts- und Bildungspolitik im Land würden den Wohlstand entscheidend verbessern - und dann könnten auch die Zinsen wieder steigen.