Nach einem Spanien-Urlaub fehlt vom Gepäck eines Kölner Paares jede Spur.
Koffer nach Flug futschKölner sauer: „Kann man nicht beschreiben“

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Koffer stehen neben einem Gepäckband am Flughafen. Nicht selten finden Koffer erst nach Tagen ihre Besitzer. Ein Kölner Paar vermisst seit Tagen sein Gepäck. (Symbolfoto)
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Roman (55) und Victoria (54) aus Köln haben einen entspannten Urlaub auf Gran Canaria genossen. Mit Rädern erkundete das Paar die Insel.
Mit tollen Erinnerungen im Gepäck ging es am 13. Dezember per Eurowings-Flug zurück nach Köln. Und seither sind die schönen Urlaubseindrücke futsch – ebenso wie das Gepäck!
„Die Situation kann man nicht beschreiben“, sagt Roman im Gespräch mit EXPRESS.de. Denn nach einer verspäteten nächtlichen Ankunft in Köln fehlte von den Fahrrädern, die in Spezialkoffern verstaut waren, jede Spur. Ein Schicksal, das Roman und Victoria laut eigener Aussage mit anderen Passagieren und Passagierinnen teilen: Kein Koffer soll mit dem Flieger in Köln angekommen sein.
Koffer verschwunden
Seither ist das Kölner Paar auf der Suche und wird von einer Stelle zur nächsten verwiesen. „Wir dachten uns zunächst nichts dabei, weil wir in Las Palmas verspätet und von einem anderen Gate gestartet sind. So etwas kann ja immer mal passieren“, berichtet der 55-Jährige, der zunächst davon ausging, dass die Koffer vielleicht wegen der Uhrzeit – die Maschine landete gegen 2.30 Uhr in der Nacht – verspätet ihren Weg aufs Gepäckband finden.
Misstrauisch wurde Roman allerdings, als ihm und den anderen Reisenden plötzlich Zettel in die Hand gedrückt wurden, auf denen sich ein QR-Code zur „Gepäck-Verlustmeldung“ fand. Weitere Informationen gab es nicht. „Wir wissen nicht einmal, ob die Koffer auf Gran Canaria in den Flieger geladen wurden“, sagt Roman frustriert.
Die Verlustmeldung hatte er noch am Flughafen ausgefüllt. Die Empfangsbestätigung kam auch umgehend. Doch Nachfragen beim Kundencenter laufen seither ins Leere. „Dort wurde uns mitgeteilt, der Flughafen Köln/Bonn sei zuständig“, berichtet Roman von seiner Odyssee. Denn der Flughafen gab den Ball zurück an Eurowings. „Keiner fühlt sich dafür zuständig“, ärgert sich Roman über die mangelnde Kommunikation.
„Leider habe ich es versäumt, mich mit anderen Passagieren auszutauschen, ob es ihnen ebenso geht“, so Roman, der für die Spezialkoffer ebenso wie für die Fahrräder tief in die Tasche greifen musste – wie tief, das möchte er lieber nicht sagen. Ob er die teuren Stücke wiederbekommt, ist aktuell unklar, da seine Anfragen unbeantwortet blieben.
Das sagen Eurowings und der Flughafen zum Gepäckverlust
EXPRESS.de hakte sowohl bei Eurowings als auch beim Flughafen nach. Im Eurowings-Kundencenter gab es auch für uns die telefonische Auskunft, die Fluggesellschaft nehme lediglich die Verlustmeldung entgegen, alles andere müsse der Flughafen übernehmen. Ein Fehler, wie ein Pressesprecher des Flughafens Köln/Bonn mitteilte: „Der Transport von Gepäckstücken obliegt der jeweiligen Airline. Dies ist vertraglich geregelt.“
Das bestätigte uns inzwischen auch eine Eurowingssprecherin. Prinzipiell ist der Kundenservice zuständig, doch „tatsächlich ist die Kommunikation da nicht richtig gelaufen“, entschuldigte sie sich für das Missverständnis und versprach, dem verlorenem Gepäck von Roman und Victoria auf den Grund zu gehen. „Eurowings ist derzeit nichts darüber bekannt, dass es sich um größere Ausmaße von Gepäckverlust handelt“, so die Unternehmenssprecherin weiter.
Kaputtes oder verlorenes Gepäck? Das sind eure rechte
Die Rechte von Flugreisenden im Falle von Gepäckverlust bei der Heimreise sind geregelt. Wie sich Betroffene richtig verhalten:
- Wurde ein Gepäckstück beschädigt oder kommt nicht an, sollte das umgehend der zuständigen Fluggesellschaft gemeldet werden. Die Meldung muss innerhalb von sieben Tagen erfolgen.
- Gepäckaufkleber und weitere Belege aufbewahren.
- Das verspätete Gepäck wird zum Wohnort gebracht. Falls Reisende das Gepäck selbst abholen müssen, können sie sich die Fahrtkosten erstatten lassen.
- Sollte das Gepäck nicht gefunden werden, gilt es nach 21 Tagen als verloren. In diesem Fall sollte die Fluggesellschaft erneut kontaktiert werden.
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Inhalt und Wert des Gepäcks müssen die Betroffenen auflisten. Laut Verbraucherzentrale werden maximal rund 1.500 Euro pro Passagier erstattet. Dabei richtet sich die Berechnung aber nicht nach dem Neuwert der Gegenstände, sondern nur nach dem Zeitwert – und der meist geringer. Wertsachen wie Schmuck, Geld oder Laptops sind von der Haftung ausgenommen.
Als Tipps nennt die Verbraucherzentrale:
- Vor der Reise eine Liste der im Koffer befindlichen Gegenstände anfertigen (wenn vorhanden, mit Kaufbelägen)
- Reisegepäck vor Reiseantritt fotografieren
Roman und Victoria sind erst einmal froh, dass ihr Anliegen nun bearbeitet wird. Die auffälligen Koffer sollten doch zu finden sein. Drücken wir die Daumen, dass das Gepäck wieder auftaucht und Weihnachten eine „schöne Bescherung“ eintritt.


