Die Kölnerin Sarah Lanzerath wollte mit mehreren Personen zum Rainbow Festival, darunter auch Kinder. Die Karten sind längst gekauft, doch jetzt hat sie ein Blick in die FAQs (zu Deutsch „häufig gestellte Fragen“) geschockt.
„Halbnackte sehen wir beim CSD auch“Kölnerin (49) will samt Kindern zu Festival – jetzt der Schock

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Hatten sich schon aufs Rainbow Festival gefreut: Sarah Lanzerath (49, l.) mit ihren Freundinnen Ricarda und Heike und ihren insgesamt vier Kindern.
„Freut euch auf Kölns bunteste Party“ – so wird das Rainbow Festival, das am 28. Juni am Fühlinger See mit Stars wie Mia Julia, Cat Ballou, Brings und Felix Jaehn startet und von Drag-Queen-Ikone Olivia Jones moderiert wird, angekündigt. Da wollte auch Sarah Lanzerath (49) mit Freundinnen samt Kindern (zehn bis 14 Jahre alt) sowie Oma und Opa (beide 73) dabei sein.
„Wir haben bereits im Juli letzten Jahres insgesamt zwölf Tickets über einen renommierten Ticketverkäufer gekauft. Das Festival hat uns wegen der Mischung begeistert, da für alle Altersgruppen was dabei ist“, erzählt sie gegenüber EXPRESS.de. Die Freude war riesig – doch jetzt ist diese in Ärger umgeschlagen.
Kölner Festival: Mutter stößt zufällig auf einen wichtigen Hinweis
Rein zufällig, so erklärt Sarah Lanzerath, sei sie vor wenigen Tagen auf die Seite des Veranstalters gegangen. Eigentlich wollte sie nur gucken, ob man Taschen auf das Festivalgelände mitnehmen darf.
„Beim Durchscrollen der FAQs fiel mir dann ein Hinweis ins Auge, dass Kinder unter 16 keinen Zugang zum Gelände haben – auch, wenn die Erziehungsberechtigten dabei sind“, erzählt die zweifache Mutter. Heißt: Alle Kinder, insgesamt fünf, müssten zu Hause bleiben.
Sie hätten daher sofort Kontakt mit dem Ticketverkäufer aufgenommen. „Die haben von der Vorgabe auch nichts gewusst und haben uns zugesichert, den Veranstalter zu kontaktieren“, so die Kölnerin. Das habe sie dann am Freitag (16. Mai 2025) zusätzlich auch selbst gemacht.
Sarah Lanzerath: „Bis dato hatte ich noch gehofft, es handelt sich um einen Fehler der Altersbeschränkung auf der Homepage, da ich mir nicht erklären konnte, warum es diese gibt. Das Festival beginnt um 12 Uhr und endet um 22 Uhr, also eigentlich total familienfreundlich. Halbnackte Menschen sehen wir beim CSD ja schließlich auch.“
Worüber ärgert ihr euch in Köln? Wenn ihr mal Dampf ablassen wollt, dann meldet euch bei uns!
Und da sie als Gruppe gemeinsam zum Rainbow Festival, das in Kooperation mit ColognePride zum ersten Mal stattfindet, gehen wollen und auch alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern dabei sind, käme für sie nur eine Stornierung der Tickets infrage, wenn es bei der Altersbeschränkung bliebe, sagt sie. Kurz darauf die Ernüchterung.
Reaktion des Veranstalters ist für Kölnerin „ein absolutes Unding“
„Der Veranstalter hat mir nun zurückgeschrieben, dass ich beim Kartenkauf ja auf die FAQs hätte gucken können, denn da hätte die Altersbegrenzung drin gestanden“, so Sarah Lanzerath. Auf die Tatsache, dass ein Mindestalter in dem gesamten Kaufprozedere nicht angegeben war, sei er nicht eingegangen.
In der Mail, die EXPRESS.de vorliegt, erklärt der Veranstalter: „Wir stehen im engen Kontakt mit unseren Gästen und wissen auch, dass sehr viele leicht bekleidet oder in anzüglichen Outfits kommen werden. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, dass man erst ab 16 Jahren die Veranstaltung betreten darf.“
Er würde aber die Situation verstehen und die Tickets der Kinder, wenn sie nicht an Freunde oder Bekannte abgegeben werden können, erstatten.

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Olivia Jones (hier ein Archivfoto) moderiert das Rainbow Festival, das am 28. Juni 2025 in Köln stattfindet.
„Für mich ein absolutes Unding. Abgesehen davon, dass unsere Freunde und Bekannten schon alle Tickets haben“, sagt Sarah Lanzerath. Dass Kinder oder Jugendliche das Festival nicht allein besuchen dürfen, das würde sie ja noch verstehen. „Aber wir sind die Erziehungsberechtigten!“, so die 49-Jährige.
Sie würden es jetzt weiter über den Ticketverkäufer versuchen, der sich darum kümmern wolle, dass sie alle Tickets erstattet bekommen. Für die haben sie rund 60 Euro pro Stück bezahlt.
„Ich bin nur froh, dass ich es zufällig vorab gelesen habe und meinen Kindern somit eine Enttäuschung am Einlass ersparen kann“, erklärt die Kölnerin. Sie will jetzt andere darauf aufmerksam machen, die auch mit ihren Kindern zu dem Festival wollen.