Jeder könne vor seiner eigenen Haustür Fahnen hissen, was er wolle, sagte der Kanzler – bei Maischberger stellte sich Friedrich Merz in der Regenbogenfahnen-Frage hinter Julia Klöckner.
Keine Regenbogenfahne zum CSDFriedrich Merz: „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt“

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Moderatorin Sandra Maischberger wischt Bundeskanzler Friedrich Merz eine Fliege aus dem Gesicht.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt.
Der CDU-Chef sagte am Dienstag (1. Juli) in der ARD-Talkshow „Maischberger“ auf die Frage, wie er es finde, dass Klöckner die Regenbogenfahne zum CSD nicht auf dem Bundestag hissen will: „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt“, auf das man beliebig Fahnen hisse.
Es gebe einen Tag im Jahr, das sei der 17. Mai – das ist der Tag gegen Homophobie – an dem die Regenbogenflagge gehisst werde. „An allen anderen Tagen ist auf dem Deutschen Bundestag die deutsche Fahne und die europäische Fahne gehisst und keine andere. Und diese Entscheidung ist richtig.“
Jeder könne vor seiner eigenen Haustür Fahnen hissen, was er wolle, sagte der Kanzler. „Aber wir reden hier über das deutsche Parlament und im deutschen Parlament werden nicht jeden Tag beliebig irgendwelche Fahnen aufgehängt, sondern die deutsche Nationalflagge und die europäische Flagge.“
Klöckners Entscheidung, zum Christopher Street Day am 26. Juli nicht wie in Vorjahren die Regenbogenflagge am Parlament aufzuziehen, war unter anderem von Grünen und Linken kritisiert worden.
Sven Lehmann, Bundestagsabgeordneter aus Köln und Vorsitzender des Bundestags-Kulturausschusses, kritisierte die Aussage von Friedrich Merz umgehend in seiner Insta-Story. „Nun, das Bundeskanzleramt ist auch kein Zirkuszelt, und trotzdem sitzt da... Ach, lassen wir das.“ Garniert hat er seinen Post mit einem Foto von Merz im Bundestag sowie einem Clown-Emoji.
Die Regenbogenfahne steht für die Vielfalt und das Miteinander, das am CSD gefeiert wird. Ebenso wird an dem Tag der Unterdrückung von homosexuellen, bisexuellen und Transgender-Menschen gedacht - speziell mit Blick auf die Stonewall-Unruhen in der Christopher Street 1969 in New York. (dpa/spol)