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Bewegte Geschichte in den USADie Indianer-Art: Bison-Nachwuchs im Kölner Zoo geboren

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Bison-Jungbulle „Winni” kam am 11. September 2020 im Kölner Zoo zur Welt.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Ohne dass der junge Bulle aus dem Kölner Zoo es weiß, ist seine eigene Geschichte ganz eng mit der der USA verbunden. Nicht nur, dass „Winni”, neuestes Mitglied der Bison-Gruppe im Kölner Zoo, am 11. September 2020 – also 19 Jahre nach dem Terror-Angriff auf das World Trade Center in New York – auf die Welt kam, auch die Geschichte seiner Art in Nordamerika ist durchaus bewegt.

Neues Bison „Winni” im Kölner Zoo geboren

Zunächst zu den Fakten aus Köln: Am 11. September brachte die siebenjährige Kuh „Lakota” den Nachwuchs zur Welt. Das Ganze passierte sogar während der Öffnungszeiten, die Besucher konnten also live dabei sein. Papa Bison ist der ebenfalls siebenjährige Bulle „Cherokee”, seines Zeichens Chef der Kölner Bison-Gruppe.

Das Jungtier entwickelt sich prächtig, trinkt bereits fleißig Muttermilch und mischt die Gruppe mit seiner agilen Art auf. Bis zu einer Tonne schwer könnte „Winni” mal werden, bis zu etwa dieser Marke entwickeln sich die Bison-Bullen.

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Das Verbreitungsgebiet der Bisons reicht von den trockenen Steppen Nordmexikos über die Prärien des mittleren Westens bis zu den Weiden entlang der Flüsse Alaskas. Sie sind damit die größten Landsäuger Nordamerikas.

Bisons bildeten einst die Lebensgrundlage der Indianer

Die Tiere bildeten einst die Lebensgrundlage der nordamerikanischen Indianer, die von und mit den Bisons lebten. Sie töteten nur für den Eigenbedarf und verwerteten die Tiere komplett. Fell, Sehnen und Knochen wurden zur Herstellung von Kleidung, Decken, Sätteln, Zaumzeug, Schilden, Seilen, Leim, Kissenfüllungen, Geschirr, Rasseln, Schmuck, Werkzeugen und Tipis genutzt. Selbst der Büffelmist war nützlich, er diente als Brennmaterial.

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Das Jungtier mischt mit seiner agilen Art die Bison-Gruppe im Kölner Zoo auf.

Später geriet die Art in Gefahr: Weiße Siedler und Jäger machten die Bisonjagd zum Volkssport. Alleine zwischen 1870 und 1876 schrumpften die Millionen-Bestände auf wenige tausend Tiere. Dies geschah auf staatliche Anordnung, um den Indianern die Lebensgrundlage zu entziehen. Erst 1905 starteten Schutzmaßnahmen.

Bison in Köln geboren: Bestände erholen sich weltweit wieder

Mittlerweile leben wieder mehr als eine halbe Million Bisons in Nordamerika, die meisten davon in Farmen. Nur fünf Prozent sind wildlebend. Andere werden zu Erhaltungszuchtzwecken in umzäunten Reservaten gemanagt. Jetzt sollen die Bestände weiter vergrößert werden. Die Rolle der Bisons im Umfeld der Indianer soll ebenso wieder hergestellt werden wie die Rolle im Ökosystem der Steppen.

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Bisons sind nicht nur wichtige Beutetiere, sondern auch Landschaftsgestalter. Als Grasfresser verhindern sie die Ausbreitung von Büschen und Bäumen und sorgen für offene Landschaften. Diese bilden wiederum den Lebensraum für viele Pflanzen, Insekten, Vögel und kleinere Säugetiere.

Im Kölner Zoo besteht die Hauptnahrung aus Gras, das im Sommer frisch geschnitten und im Winter getrocknet als Heu angeboten wird. Kraftfutter aus Getreide wird täglich dazugegeben. Im Winter bekommen die Bisons Rüben und gelegentlich Äste zum Beknabbern der Rinde, in der sich viele Mineralien befinden. (tw)