Bitteres Aus ist GewissheitBeliebte Kölner Kneipe macht dicht – selbst Demo half nicht

Hunderte Menschen stehen vor dem Qlosterstüffje und demonstrieren für den Erhalt der Kneipe.

Am vergangenen Freitag (17. Mai 2024) kam es vor dem „Qlosterstüffje“ in Ehrenfeld zu einer Kundgebung für den Erhalt der Kneipe. Nun, eine Woche später, herrscht traurige Gewissheit.

Die Betreiber versuchten alles, doch es fruchtete letztendlich nicht. Die beliebte Kölner Kneipe „Qlosterstüffje“ schließt zum Ende des Monats Mai für immer.

von Niklas Brühl (nb)

Das Aus hat sich angedeutet, doch ein Funken Hoffnung herrschte trotzdem noch. Die beliebte Ehrenfelder Kneipe „Qlosterstüffje“ an der Venloer Straße hat am Freitag (24. Mai 2024) verkündet, dass der Betrieb zum 31. Mai eingestellt wird – oder besser gesagt: eingestellt werden muss.

Am vergangenen Freitag kam es vor der Kneipe noch zu einer Demonstration, bei der mehrere hundert Menschen für den Erhalt des Lokals auf die Straße gingen. Doch alle Bemühungen haben nicht ausgereicht, in einer Woche ist Schluss.

Köln: „Qlosterstüffje“ macht dicht – „Veedel verliert nicht nur eine Kneipe“

Das gaben die Betreiber des „Qlosterstüffje“ am Donnerstagabend auf Instagram bekannt. Was sind die Gründe für die besiegelte Schließung? „Es wird seitens eines Maklers eine Mietpartei gesucht, die bereit ist, eine signifikante Mieterhöhung in Kauf zu nehmen. Die Summe, welche wir monatlich zahlen müssten, können wir nicht tragen. Wir müssten ansonsten alle ehrenamtlich arbeiten, oder die Preise so stark anheben, dass Menschen mit weniger finanziellen Mitteln sich gar keinen Besuch bei uns mehr leisten könnten“, heißt es vonseiten der Betreiber.

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Weiter heißt es, dass die notwendigen Maßnahmen für einen Erhalt die Ideale und Prinzipien des „Qlosterstüffje“-Teams so weit aushöhlen würden, dass dies in keinem Fall vertreten werden könnte. Es sei zeitintensiv verhandelt worden, öffentlichkeitswirksam auf die drohende Schließung aufmerksam gemacht worden – am Ende hat das alles nichts genutzt.

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„Wir danken euch für eure Unterstützung, Treue und Freundschaft“, heißt es zum Schluss des emotionalen Statements der Betreiber.

Kalle Gerigk, bekannter „Miet-Rebell“ und –Aktivist in Köln, hatte sich ebenfalls für den Erhalt der Kneipe eingesetzt und unter anderem zur Kundgebung am vergangenen Freitag aufgerufen.

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Gegenüber EXPRESS.de äußert er sich zum nun feststehenden Aus des beliebten Veedel-Lokals: „Das ‚Qlosterstüffje‘ für alle geht, die gehobene Gastronomie für den dickeren Geldbeutel zieht dafür ein. Damit verliert das Veedel nicht nur eine Kneipe, sondern auch einen wichtigen Ort mit einer nicht zu verachtenden sozialen Funktion.“

Noch genau eine Woche geht das Mühlen-Kölsch in der Ehrenfelder Kneipe über den Tresen, die letzten Kugeln rollen über die Kegelbahn – und danach war es das für immer, nach 15 Jahren des laufenden Betriebs.