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„Es ist schäbig“Tochter kickt bei Fortuna – Kölner Gastro-Paar platzt der Kragen

Der Jean-Löring-Sportpark in Zollstock.

Ein Kölner Gastro-Paar konfrontiert den S.C. Fortuna Köln Klub per Facebook-Beitrag zum Thema Gleichberechtigung. Das Foto zeigt den Jean-Löring-Sportpark in Zollstock.

Keine Gleichberechtigung im Kölner Fußballverein? Gastro-Pärchen aus der Südstadt spricht jetzt Tacheles.

Ungerechte Behandlung im Fußball? Davon kann wohl die ein oder andere Fußballspielerin ein Lied singen – doch damit soll jetzt endgültig Schluss sein.

Am 4. Juni 2023, dem letzten Spieltag der Regionalliga West im Frauenfußball, protestierten die Teams gegen eine häufig bevorzugte Behandlung von Männermannschaften in mehreren Vereinen. 

Missstände im Frauenfußball: Kölner Gastro-Paar stinksauer

Insbesondere die Spielerinnen des S.C. Fortuna Kölns stellen eine klare Forderung: das „Ende der in vielen Vereinen praktizierten Bevorzugung männlicher Mannschaften“, so berichtet die „taz“ am 9. Juni 2023.

Alles zum Thema Fortuna Köln

Doch nicht nur die betroffenen Fußballspielerinnen machen ihrem Ärger Luft, auch das Kölner Pärchen Reja und Daniel Rabe, die in der Kölner Südstadt das Restaurant „Bagatelle“ betreiben, fordern mehr Gleichberechtigung in Fußballvereinen.

In einem Facebook-Beitrag von Montag (12. Juni 2023) heißt es: „Hallo Fortuna Köln, wir haben euch ein paar Jahre lang als Trikotsponsor unterstützt, daher tut es uns momentan besonders weh, dabei zuzuschauen, wie die Abteilung Frauenfußball von der Bildfläche verschwindet.“

Besonders verärgert sind die beiden aber nicht nur, weil sie den Verein bereits seit Jahren als Sponsoren unterstützten, auch aus privaten Gründen spricht die Familie Rabe nun Tacheles. 

Die Kölner Ga­stro­no­men Daniel und Reja Rabe

Die Kölner Ga­stro­no­men Daniel und Reja Rabe – hier ein Foto vom 18. Mai 2017.Michael Bause

Tochter Klara spielt in der Mädchenmannschaft des S.C. Fortuna Kölns – sie und ihre Mannschaftskolleginnen „sind es gewohnt, nur die Nummer zwei zu sein.“

 „Im Jahr 2023 müssen wir 14-jährigen Mädchen erzählen, dass die Arbeit und der Sport von Männern ernster genommen wird, als von Mädchen und Frauen“, so das Kölner Gastro-Paar.

Weiter heißt es in dem Facebook-Post: „Es ist schäbig, jungen Mädchen ein anderes Gefühl zu geben, die sich, by the way, seit Jahren den Hintern für euch aufreißen und mit Würde das Trikot tragen. Es ist in Teilen fast amüsant, wenn es alles nicht so grotesk und traurig wäre.“

Hier sehen Sie den Facebook-Beitrag des Kölner Gastro-Pärchens:

Auch die deutlich eingeschränkten Trainingskapazitäten werden von den Spielerinnen kritisiert. Statt Training auf dem beliebten Kunstrasenplatz heißt es für die S.C. Fortuna Köln Spielerinnen meist: ab auf den Ascheplatz.

„Uns gegenüber wird immer argumentiert: Die Jungs machen Leistungssport, ihr macht Breitensport“, äußerte sich Valentina Adames, die Abteilungsleiterin Frauen- & Mädchenfußball bei Fortuna Köln, gegenüber der „taz“.

Eingeschränkte Trainingskapazitäten für weibliche Teams: „Es ist schäbig“

„Man muss kein Feminist sein, um zu erkennen: Es gibt ein Verteilungsproblem“, so Adames. Wie es weitergeht, weiß auch Adames nicht: „Es kann sein, dass es uns in ein paar Wochen nicht mehr gibt.“

Reja und Daniel Rabe sind sich sicher: Sie wollen ab sofort die Mannschaft ihrer Tochter unterstützen, das sei aber nur möglich „wenn ihr als Fortuna Köln den gesamten Fortbestand der weiblichen Teams sicherstellt.“

Hier nehmen Sie an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

EXPRESS.de konfrontierte auch Fortuna Köln mit den Vorwürfen, der Südstadt-Klub war allerdings nicht zu einer aktuellen Stellungnahme bereit. Man wolle sich erst im Laufe der Woche zur aktuellen Lage äußern, so hieß es.

Das Kölner Pärchen jedenfalls hofft mithilfe ihres Beitrages auf eine baldige Gleichberechtigung, auch wenn es sich dabei um einen längeren Prozess handeln sollte.

„Aber wir sind in der Kölner Südstadt, hier muss es möglich und machbar sein, Fußball von Frauen zu finanzieren und gleichberechtigt zu unterstützen“, so die Gastro-Inhaber. (kvk)