Vor GAG-HausKölner Mietrebell mit Knallhart-Aktion: „Nie gedacht, dass ich mal Sarg leihe“

Mehrere Personen stehen mit Plakaten mit der Aufschrift „Mietenstopp!“ vor einem Haus.

Kalle Gerigk hat für Freitag (18. August 2023) eine Protestaktion vor der GAG-Hauptverwaltung in Köln-Kalk angemeldet. Das Symbolfoto zeigt ihn (7.v.l.) bei einer Demonstration vor einem leerstehenden Haus an der Neusser Straße am 11. März 2021. 

Die Miete frisst auch in Köln immer mehr des Gehalts auf. Mietrebell Kalle Gerigk fordert jetzt in einer Protestaktion von der GAG erneut einen Mietenstopp.  

von Iris Klingelhöfer (iri)

„Mietenstopp! Mieterhöhungen zurücknehmen!“ Die Forderungen an den GAG-Aufsichtsrat klingen für die Mieterinnen und Mieter des Immobilien-Riesen wie Musik in den Ohren. Denn viele von ihnen sind von Mieterhöhungen betroffen. 

Mietrebell Kalle Gerigk, der sich in Köln seit Langem für bezahlbaren Wohnraum einsetzt, hat daher für Freitag (18. August 2023) eine Kundgebung angemeldet. Vor der GAG-Hauptverwaltung in Kalk, mit oben genannten Forderungen – und mit Sarg. 

Kölner Mietrebell mit Protestaktion vor GAG-Hauptverwaltung

„Ich erwarte von einem Unternehmen, das zu 88 Prozent der Stadt Köln gehört, dass es an die Daseins-Vorsorge der Kölnerinnen und Kölner denkt und nicht als Preistreiber auf dem Kölner Wohnungsmarkt agiert“, erklärt Gerigk am Dienstag (15. August) gegenüber EXPRESS.de. 

Insgesamt 11.500 Wohnungen seien von den Mieterhöhungen betroffen. Gerigk: „Das erhöht auch den Mietspiegel, insofern sind alle Kölnerinnen und Kölner, die zur Miete wohnen, betroffen.“

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Die Protestaktion am Freitag startet um 8.30 Uhr mit einer Kundgebung. „Anschließend werden wir einen Sarg von der GAG-Hauptverwaltung in die Kannebäcker-Siedlung tragen“, erzählt der Organisator. Vier Sargträger, alle in Schwarz gekleidet und mit Zylinder. Vorweg wird ein Schild getragen mit der Aufschrift: „Wir tragen die soziale Verantwortung der GAG zu Grabe“. 

Protestaktion gegen GAG in Köln mit Sarg und passender Musik

„Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mir mal einen Sarg leihen werde“, so Kalle Gerigk schmunzelnd. Den Sarg holt er einen Tag vorher bei einem Bestatter ab. Ein extra leichtes Modell, das für Einäscherungen benutzt wird. Schließlich muss der Sarg von der Straße des 17. Juni über Corintostraße, Barcelona-Allee, Kalker Hauptstraße, Trimborn-, Taunus- und Odenwaldstraße, Gremberger sowie Kannenbäcker Straße bis zum Höhrer Weg getragen werden. Gut 2,5 Kilometer. 

Auch passende Musik wird es zu dem Trauerzug geben. Laut Gerigk werden die Filmmusik zum Western „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Niemals geht man so ganz“ von Trude Herr und „Time to say goodbye“ von Andrea Bocelli in Dauerschleife abgespielt.

In der Kannebäcker-Siedlung findet dann vor einem Büro der GAG die Abschlusskundgebung statt. Noch unklar ist, wie viele sich an der Protestaktion beteiligen werden. Gerigk und seine Mitstreitenden haben zumindest im Bereich Kalk und Humboldt-Gremberg zahlreiche Flyer verteilt. 

Bereits Ende 2022 hatte Kalle Gerigk, weitere Mitglieder der Initiative „Recht auf Stadt.Köln“ sowie der Partei „Die Linke“  gegen Mieterhöhungen der GAG protestiert. Weil damals zahlreiche Mieterinnen beziehungsweise Mieter einer Mieterhöhung nicht zugestimmt hatten, ging die GAG mit Klagen gegen sie vor.