Jetzt spricht TrumpSkandal-Politiker muss gehen – bekommt aber sofort neuen Posten

Mike Waltz, der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Trump, spricht bei einem Fernsehinterview im Weißen Haus am 1. Mai 2025 in Washington.

Mike Waltz ist seinen Job als Sicherheitsberater von US-Präsident Trump los, bekommt aber einen anderen hohen Posten. 

Seinen Job als Sicherheitsberater ist Mike Waltz los – aber er bekommt einen neuen. 

US-Präsident Donald Trumps Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz soll neuer amerikanischer Botschafter bei den Vereinten Nationen werden. Seinen bisherigen Posten im Weißen Haus solle übergangsweise Außenminister Marco Rubio übernehmen, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Zuvor hatten mehrere US-Medien berichtet, dass der in die Signal-Affäre verwickelte Waltz als Sicherheitsberater entlassen werde.

Waltz hatte in der sogenannten Chatgruppenaffäre Trumps Vertrauen verloren, berichteten die US-Sender CBS News und Fox News am Donnerstag (1. Mai 2025). Waltz hatte Ende März die Verantwortung dafür übernommen, dass geheime Militärpläne im Messengerdienst Signal versehentlich mit einem Journalisten geteilt worden waren.

Donald Trump gibt Sicherheitsberater Waltz neuen Job

Waltz ist der erste hochrangige Trump-Mitarbeiter aus seinem engen Umfeld, der in der zweiten Amtszeit des Republikaners seinen Posten verliert. 

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Der Präsident hatte nach Bekanntwerden der Chatgruppenaffäre zunächst von einem „Ausrutscher“ gesprochen und Waltz einen „guten Mann“ genannt. Danach geriet jedoch Verteidigungsminister Pete Hegseth zunehmend unter Druck. Die „Washington Post“ berichtete, Trump sei wütend auf Waltz und wolle ihn deshalb ablösen. In seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte der Republikaner vier verschiedene Nationale Sicherheitsberater.

Die sogenannte Signal-Affäre, die Waltz nun sein Amt kostete, war Ende März bekannt geworden: Auf Einladung des Sicherheitsberaters hatten Verteidigungsminister Hegseth und andere US-Regierungsmitglieder in einer nicht abhörsicheren Chatgruppe Angriffspläne gegen die jemenitische Huthi-Miliz diskutiert. Irrtümlich fügte Waltz zu der Gruppe den Chefredakteur des Magazins „The Atlantic“, Jeffrey Goldberg, hinzu. Dieser berichtete ausführlich über den Fall und veröffentlichte die Chatprotokolle.

Waltz übernahm nach Bekanntwerden der Affäre „die volle Verantwortung“. Die Sicherheitspanne löste in Washington Schockwellen aus. Die oppositionellen Demokraten forderten den Rücktritt von Waltz und von Verteidigungsminister Hegseth. Beide hätten die Sicherheit von US-Militärangehörigen gefährdet, kritisierten die Demokraten.

Trump hatte Waltz nach seinem Wahlsieg im vergangenen November zu seinem Nationalen Sicherheitsberater ernannt. Der heute 51-Jährige war früher Offizier der US-Eliteeinheit Green Berets. Der Republikaner aus dem US-Bundesstaat Florida arbeitete zunächst unter Präsident George W. Bush als Berater im Weißen Haus und im Pentagon. Zudem war er als Kommentator für den Sender Fox News tätig. Ab 2018 saß er im Repräsentantenhaus. Waltz gilt als „Falke“ in den Reihen der Republikaner und als Russland-Kritiker.

Waltz wusste wohl nichts von Ablösung

Waltz wusste offenbar nichts von seiner Ablösung: Kurz vor Bekanntwerden der Berichte hatte er Trumps Haussender Fox News noch ein Interview gegeben und den Präsidenten sowie Hegseth für ihre Führungsstärke gelobt.

Trump hatte am Dienstag die ersten hundert Tage seiner zweiten Amtszeit gefeiert und war in der Nähe von Detroit vor Anhängerinnen und Anhängern aufgetreten. In Washington und anderen US-Städten waren am Donnerstag regierungskritische Demonstrationen geplant. Der 1. Mai ist in den USA kein Feiertag. (dpa)