EXPRESS.de berichtete bereits in der vergangenen Woche von der angekündigten Demo tausender Schülerinnen und Schüler im Kölner Norden. Am Dienstag wurde es in Chorweiler dann mal so richtig laut.
„Alles ist am verrotten“Große Schul-Demo in Köln – tausende Kinder mit eindeutigen Forderungen
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Große Schul-Demo in Köln-Chorweiler am Dienstag (16. Mai 2023): Mehrere tausend Schülerinnen und Schüler machten auf die schlechten Bedingungen in den Schulen im Kölner Norden aufmerksam.
Den Schülerinnen und Schülern, den Lehrerinnen und Lehrern und den Schulpflegschaften im Kölner Norden reicht es – und zwar so richtig.
Bei einer groß angelegten Demonstration am Dienstagmittag (16. Mai 2023) vor dem Bezirksrathaus in Chorweiler auf dem Pariser Platz haben mehrere tausend Kinder und Jugendliche auf die miserablen Zustände in den Schulen im Kölner Bezirk aufmerksam gemacht.
Große Schul-Demo in Köln: „Alles hier ist am verrotten“
Initiiert wurde die Aktion von der Schulpflegschaft des Heinrich-Mann-Gymnasiums (HMG) im Stadtteil Weiler – viele weitere Grund- und weiterführende Schulen schlossen sich an.
Mit Trillerpfeifen, lauten Organen und selbstgebastelten Protestschildern ausgestattet, machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mächtig Lärm vor dem Chorweiler Bezirksrathaus. Auf den Schildern standen markige und unmissverständliche Sprüche wie „Alles ist hier am verrotten, Bildung muss halt etwas kosten“ oder Wir wollen nicht bis Zuhause warten, bis wir auf Klo gehen können“ geschrieben.
Nehmen Sie hier gerne an unserer Umfrage teil:
Die Schülerinnen und Schüler konnten mehr als deutlich zum Ausdruck bringen, dass sie die teils untragbaren Zustände in ihren Lehranstalten nicht mehr weiter hinnehmen wollen. Räume und Toiletten sind seit vielen Jahren sanierungsbedürftig, werden zum Teil gar nicht mehr geöffnet.
Die Ausstattung ist marode oder komplett defekt, sodass beispielsweise Experimente im naturwissenschaftlichen Unterrichtsbereich gar nicht mehr durchgeführt werden können.
Schüler aus dem Kölner Norden: „Viele sind frustriert und enttäuscht“
Garij Maruntselu, Schüler in der 11. Klasse des Heinrich-Mann-Gymnasiums und Schülersprecher, sprach mit einer emotionalen Rede vielen seiner Mitschülerinnen und Mitschülern aus der Seele: „Viele von uns sind frustriert und enttäuscht. An den Schulen im Kölner Norden herrschen keine Bedingungen für Spaß und Freude am Lernen. Wir haben das Recht auf eine angemessene Schulbildung!“
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Voll war es am Dienstagmittag (16. Mai 2023) wegen der großen Schuld-Demo auf dem Pariser Platz in Köln-Chorweiler.
Es sei nun Zeit für Veränderungen, so der Schüler. Angepeitscht von den mehreren tausend Leidtragenden richtete der Elftklässler sich zum Ende seiner noch einmal direkt an seine Mitschülerinnen und Mitschüler: „Wir müssen jetzt unsere Stimmen erheben, damit die Stadt endlich reagiert. Ich glaube an euch und euer Potenzial.“
Schülerinnen und Schüler singen Lied über maroden Zustand
Melanie von Vegesack und Dr. Phillipp Meise vom Schulpflegschaftsteam des Heinrich-Mann-Gymnasiums ergänzten auf der Bühne: „Die Chancengleichheit in dieser Stadt ist nicht gewahrt. Die Stadt verliert sich lieber in unzähligen Verkehrsversuchen, als dort anzupacken, wo es um die Zukunft Kölns geht – in den Schulen. Wir werden nicht mehr leise sein und uns nicht mehr mit leeren Versprechungen zufriedengeben.“
Und wenn es sein muss, würden auch weitere Protestaktionen wie diese am Dienstagmittag stattfinden, kündigte die Schulpflegschaft an. Mit einer sechsten Klasse des Gymnasiums sangen Lehrer dann auch noch ein eigens für die Demonstration geschriebenes Lied.
Der Refrain: „Bei uns am HMG, gibt es Dinge, die ich nicht versteh‘. Bei uns am HMG, will ich endlich eine Zukunft sehen.“ Nach Beendigung des Songs war auf dem Pariser Platz erneut lautstarker Jubel zu hören. So lautstark, dass er wohl auch zu den Verantwortlichen der Stadt durchdringen wird.