Gäste schwer verletztRichter verknackt den Feuer-Barkeeper vom Kölner Nachtflug

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Barkeeper Jens R. (30) am Donnerstag auf der Anklagebank in Saal 18 des  Amtsgerichts. Links seine Verteidigerin Jordana Wirths.

Köln – Sie wollte feiern, das Leben genießen. Doch der Besuch in der Ringe-Disco  „Nachtflug“ endete für Lisa K. (25) in einer Katastrophe. Durch einen Feuer-Unfall wurde die Studentin schwer entstellt. Wegen fahrlässiger Körperverletzung wurde Donnerstag der Barkeeper vor dem Amtsgericht Köln verurteilt – er hatte die Theke angezündet.

„Immer gut gegangen“

Schon oft habe er eine Feuershow veranstaltet, immer sei es gut gegangen, berichtete Disco-Mitarbeiter Jens R. (30, alle Namen geändert).  Er habe nicht gewusst, dass die Behörden  die Zündelei gar nicht genehmigt hatten. 

Nach Aufforderung des Party-Veranstalters habe er gegen 3 Uhr in der Nacht Jamaika Rum mit 73 Prozent Alkohol auf die Theke geschüttet und angezündet.  Als die Flamme im Thekenbereich nachließ, goss der Barkeeper noch mal Rum nach. 

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Große Stichflamme 

„Eine große Stichflamme bildete sich, das Feuer breitete sich explosionsartig aus“, sagte der Staatsanwalt. Es habe keinerlei Ankündigung für die anwesenden Gäste gegeben.

Im Zeugenstand berichtete Studentin Lisa K. von ihren Verletzungen. Sie weinte. „Ich habe erst meine Haare und meinen Bauch abgeklopft“, sagte sie. Dann habe sie an sich runtergeschaut und ihre brennende Hose gesehen. Zwölf Prozent ihrer Haut verbrannten, sie lag auf der Intensiv-Station im Klinikum Merheim.  

Auch zweieinhalb Jahre nach dem Vorfall werde sie im Schwimmbad immer noch angestarrt, wegen ihrer Narben an Armen und Beinen. Auch weitere Gäste wurden verletzt. 

Barkeeper entschuldigt sich

Der Barkeeper entschuldigte sich. „Ich kann mir nicht erklären, wie die Situation so außer Kontrolle geraten konnte“, sagte der Angeklagte. Möglich, dass ihm der Ausgießer von der Rumflasche rutschte, so eine unkontrollierbare Menge Alkohol austrat. „Sie haben grob fahrlässig gehandelt“, sagte der Richter.

Das Urteil: neun Monate Haft auf Bewährung. Auch muss der Barkeeper 1800 Euro Schmerzensgeld zahlen.

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(exfo)