Mülheimer BrückeKölner brauchen gute Nerven: Neue Probleme bei Sanierung

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An der Mülheimer Brücke sind massive Schäden aufgetreten.

von Marion Steeger (MS)

Köln  – Wär ja auch gelacht, wenn bei einem kommunalen Bauprojekt mal Kosten und Zeitabläufe so blieben, wie geplant. Jetzt erwischt es erneut die Mülheimer Brücke, die eigentlich 2020 schon grundsaniert sein sollte. Erst im Mai letzten Jahres waren weitere Schäden festgestellt worden. Jetzt sorgen unter anderem Stahlbleche für neue Probleme in Köln.

  • Mülheimer Brücke in Köln wird saniert
  • Weitere Schäden im Mai 2020 festgestellt 
  • Stahlplatte auf Mülheimer Brücke sorgt aktuell für Probleme

Die Verwaltung wird dem Verkehrsausschuss für den 20. April deshalb eine Mitteilung über die „Umplanungen zur Sanierung der Strombrücke im Rahmen der Generalsanierung der Mülheimer Brücke“ vorlegen. Die Kostenplanung hatte sich im Laufe der Jahre ebenfalls verändert: von 39 Millionen Euro in 2010 auf dann 188 Millionen. 

Mülheimer Brücke in Köln: Mängel bei laufender Sanierung festgestellt

Nachdem im Mai 2020 Korrosionsschutz an der Rheinquerung entfernt worden war, fielen Risse in Stahlprofilen, Schäden und Abweichungen an Nieten und Schweißnähten auf. Doch jetzt die neue Hiobsbotschaft nach weiteren Untersuchungen: „Aufgrund des vorgefundenen Bauwerkszustandes der Strombrücke lassen sich vertraglich vorgesehene Arbeiten nicht wie geplant umsetzen.“

„Schuld“ an den neuen Problemen: Während der KVB-Sperrpause im April wurden unter anderem Bleche und Nieten bei Entschichtungsarbeiten unter die Lupe genommen. Dabei festgestellt: erhebliche Korrosionsschäden der Deckbleche und Mängel bei der Bauwerksentwässerung im Bereich der Schienenauflagerungen. Folge: Gutachter kamen zu dem Schluss, dass die technische Ausführung bei der Sanierung umgestellt werden muss.

Mülheimer Brücke in Köln: Probleme beim Hauptträger

Das heißt dann in bestem Amtsdeutsch: „Eine gesamtheitliche Bewertung der Bestandssituation aus der KVB-Sperrpause führte dazu, dass der Austausch der vorhandenen und der Einbau einer neuen orthotropen Platte (Fahrbahnplatte aus Stahl bei Brückenbauten, die Red.) als Teil des Brückenüberbaus eine sinnvolle und wirtschaftliche Lösung zur Beseitigung der Schäden im Bestand darstellt.“

Auch Pläne, die es zum Hauptträger der Mülheimer Brücke gab, werden ad acta gelegt. Folge: Der Träger wird nicht für eine Verstärkungskonstruktion genutzt, die aufwändige Sanierung der Halterung entfällt.

Doch durch die Veränderungen bei der Sanierung der Brücke, die im Jahr 1951 eingeweiht wurde, ändert sich auch der Zeitablauf. Dazu die Stadt: „Die Auswirkungen auf den Gesamtbauablauf werden aktuell geprüft, mit dem Ziel eine Verkehrsfreigabe der Mülheimer Brücke Ende 2025 zu erreichen.“ Immerhin: Dieses Ziel war auch schon 2020 anvisiert... (MS)