Achtung bei Paketbestellungen! In Köln ist eine neue Betrugsmasche aufgetaucht. Die Ehrenfelderin Sarah Matthies (31) hat jetzt einen Schaden von 1000 Euro, nachdem eine Bestellung in einen Shop umgeleitet wurde – ohne ihre Kenntnis.

Die Softwareentwicklerin hat sich im Internet ein neues MacBook gekauft und nach Hause bestellt. Doch das Paket ist nie angekommen. Sie wurde Opfer eines ausgeklügelten Betrugs.

Köln: Neue Betrugsmasche bei DHL-Paketen

Im Gespräch mit EXPRESS.de erzählt die Kölnerin, was ihr Mitte Mai passiert ist: „Am Tag nach dem Versand meines neuen MacBooks wurde meine Bestellung laut Sendungsverfolgung unerwartet ‚an eine Filiale umgeleitet‘. Im DHL-Chat wurde mir mitgeteilt, dass ich angeblich selbst eine Umleitung in eine Filiale nach Köln-Vingst beantragt hätte, was definitiv nicht der Fall war.“

Änderungen sind laut DHL nicht mehr möglich gewesen. Am nächsten Tag erhielt sie die Nachricht, dass das Paket in der besagten Filiale eingetroffen sei.

Dann der Schock: „Vor Ort musste ich feststellen, dass es bereits abgeholt worden war. Mit einer angeblich von mir ausgestellten Vollmacht und durch eine Person, die sich als mein ‚Bruder‘ ausgab. Ich bin aber Einzelkind.“ Ihr Name auf der Vollmacht sei auch noch falsch geschrieben worden.

Sofort hat sie die Polizei informiert, Anzeige erstattet und die gefälschte Vollmacht der Polizei übergeben.

Die DHL betrachtet das Paket seitdem als korrekt zugestellt. Der Shop habe auf die DHL verwiesen. „Auf den Kosten bleibe ich eher wohl erstmal sitzen“, befürchtet sie.

Aus Frust teilte sie ihre Erfahrung dann in dem Internetportal „Reddit“. Einen Tag später meldete sich jemand bei ihr, der derselben Masche zum Opfer gefallen ist. „Er wohnt am Eigelstein, aber das Paket wurde ohne sein Wissen nach Longerich umgeleitet. Durch meine Warnung konnte er den Paketshop aber anrufen und aufklären“, erklärt die Kölnerin.

Daher ihre wichtige Warnung an alle Kölnerinnen und Kölner: „Wenn ihr eine unerwartete Umleitung eures Pakets bemerkt, kontaktiert sofort den Händler und bittet darum, die Annahme zu verweigern. Achtet auch auf ungewöhnliche Zustellorte oder Änderungen in der Sendungsverfolgung. Offenbar reicht es Betrügern, Zugriff auf grundlegende Versandinformationen zu haben, um eine Umleitung samt gefälschter Vollmacht durchzuführen.“

Sarah hat auch die DHL kontaktiert, aber „dem Kundensupport scheint das völlig egal zu sein“. Sie habe auch zweimal eine eidesstattliche Erklärung abgegeben. Ihre Vermutung ist, dass jemand aus einem Paketzentrum, die Sendungen auf teure Inhalte raussucht und sie sich dann schnappt. Zumal bei dem MacBook aufgrund der Verpackung zu erkennen gewesen sei, dass sich um ein teures Produkt handelt.

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Jetzt hat sich die Kölnerin einen Anwalt genommen. „Ich muss jetzt den Shop verklagen, mal sehen, was da rauskommt“, erklärt sie.

Und die DHL? Auf Anfrage von EXPRESS.de erklärt eine Sprecherin, dass das Paket „nach unseren Unterlagen, ordnungsgemäß ausgehändigt“ wurde. Aufgrund der laufenden Ermittlungen könnten keine weiteren Auskünfte zu diesem Fall erteilt werden.

Kundinnen und Kunden, die vermuten, Opfer eines Betrugs geworden zu sein, rät die DHL-Sprecherin, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.