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ObdachlosErst Psychiatrie, dann Straße: Kölner Star-Journalist enthüllt eigene Vergangenheit

Menschen stehen bei einer Mahnwache gegen Obdachlosigkeit.

Bei der „Mahnwache gegen Wohnungsnot und Obdachlosigkeit“ ist auch die Kölner Künstlergemeinschaft AG Arsch huh aufgetreten. Die Aktion von Freitag (3. Dezember) bis Montag (6. Dezember) hat viele Menschen angezogen.

Unerwartet viele Menschen sind zu einer Mahnwache gegen Obdachlosigkeit in Köln gekommen. Prominente wie Günter Wallraff oder Jürgen Becker hatten dazu aufgerufen, mit Wohnungslosen eine Nacht auf der Straße zu verbringen.

von Adnan Akyüz (aa)

Die dreitägige „Mahnwache gegen Wohnungsnot und Obdachlosigkeit“ auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz war laut den Initiatoren ein großer Erfolg. „Wir haben mehr erreicht, als erwartet“, sagte ein zufriedener Rainer Kippe, Mitinitiator, nach der Aktion am Montag (6. Dezember). Jetzt haben die Aktivisten den Blick nach vorne gerichtet.

Über 100 Menschen seien der Einladung, eine Nacht mit Obdachlosen auf der Straße zu verbringen, gefolgt, wie Rainer Kippe im Gespräch mit EXPRESS.de erklärt. „Darunter waren viele ehemalige Obdachlose, die von ihren Erfahrungen berichtet haben. Das war für viele Bürger, die interessehalber gekommen waren, sehr aufschlussreich. Wir haben ein Fahrrad bestellt und einen Mercedes bekommen“, resümiert Kippe.

Köln: Mahnwache gegen Obdachlosigkeit zieht viele Menschen an

Der Kölner ist Gründer des Vereins „Sozialistische Selbsthilfe Mülheim“ (SSM) und hatte bei der Aktion, die mit dem Verein „Helping Hands Köln“ zusammen organisiert worden war, prominente Gäste wie Journalist Günter Wallraff, der auch von seiner Zeit auf der Platte erzählte oder Kabarettist Jürgen Becker.

Alles zum Thema Günter Wallraff

Wallraff berichtete etwa zur Überraschung vieler, dass er, nachdem er den Kriegsdienst verweigert hatte, in eine psychiatrische Anstalt überwiesen worden war und danach ein halbes Jahr auf der Straße verbracht hatte. Dabei habe er Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen getroffen, die ein ähnliches Schicksal teilten. 

Zu Kippes Freude kamen auch zahlreiche Lokalpolitiker unterschiedlicher Parteien, darunter die ehemalige Kölner Bürgermeisterin Elfi-Scho Antwerpes.

„Wir haben uns mit Politikern und Ratsmitgliedern, von denen einige auch mit uns draußen übernachtet haben, ausgetauscht. Am 14. Dezember geht es im Stadtrat um das Thema Obdachlosigkeit. Wir freuen uns, dass wir den Politikern etwas mit auf den Weg geben konnten“, so Kippe. Er hat für den Tag der Ratssitzung ab 14 Uhr eine Demo auf dem Theo-Buraunen-Platz angemeldet und will weiter das Thema in der Öffentlichkeit halten.

Einen großen Beitrag leistet auch die AG Arsch huh. Die Kölner Künstlergemeinschaft sammelt Spenden für den Verein „Arche für Obdachlose“ und hat dafür eine neue Version des Höhner-Songs „Alles verlore“ samt emotionalem Video veröffentlicht. Mit den Spenden soll in Köln-Mülheim eine neue Anlaufstelle für Obdachlose errichtet werden.

Arsch huh-Sprecher Manfred Post freut sich über die Resonanz, kann aber noch keine genauen Zahlen nennen. Er sagte: „Die Spendenaktion läuft noch drei Monate. Wir haben von der Bethe-Stiftung zudem die Zusage, dass die Spenden bis zu einem Betrag, der noch bestimmt wird, verdoppelt werden sollen. Auch hat die Band AnnenMayKantereit bereits 5000 Euro von dem Preisgeld, das sie für den Holger Czukay Preis für Popmusik der Stadt Köln erhalten hatten, der AG Arsch huh gespendet.“