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„Arsch huh“Emotionales Video: So wollen Kölner Künstler Obdachlosen helfen

In Köln gibt es am Freitag, 3. Dezember, eine außergewöhnliche Mahnwache für Obdachlose. Der Kölner Verein Arsch huh sammelt mit einem emotionalen Video Spenden.

von Adnan Akyüz  (aa)

Alles verlore – kein Wonnung – kein Arbeit – kei Jeld. M'r nennt se nur Penner – verachtet vum Ress d'r Welt.

So startet der Refrain des von der AG Arsch huh neu arrangierten Höhner-Songs „Alles verlore“. Die Kölner Künstlergemeinschaft ruft mit dem Lied, dessen Videopremiere auf EXPRESS.de zu sehen ist, zu Spenden zur Schaffung einer Obdachlosenstation in Köln-Mülheim auf, vergleichbar mit dem Gulliver am Dom.

Shary Reeves, Anke Schweitzer, Charly Klauser, Tommy & Kai Engel, Hannes Schöner, Harry Alfter und Arno Steffen haben die neue Version von „Alles verlore“ eingespielt. Der Song soll auch am Freitagabend (3. Dezember) bei der „Mahnwache gegen Wohnungsnot und Obdachlosigkeit“ auf dem Bahnhofsvorplatz aufgeführt werden.

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Köln: AG Arsch huh sammelt Spenden für neue Obdachlosenstation in Mülheim

Bei der Mahnwache wollen die Vereine „Helping Hands Köln“ und „Sozialistische Selbsthilfe Mülheim“ drei Tage lang jeweils von 18 Uhr bis 9 Uhr die Nacht mit Obdachlosen auf der Straße verbringen. Die Vereine haben alle Menschen in Köln eingeladen, daran teilzunehmen. Prominente Unterstützung gibt es unter anderem von Journalist Günter Wallraff und Kabarettist Jürger Becker.

Die AG Arsch huh will mit dem musikalischen Beitrag den Verein „Arche für Obdachlose“ unterstützen. „Eine solche Station gibt es auf der gesamten Schäl Sick nicht“, sagt Musiker Arno Steffen, der die Künstlergemeinschaft in den vergangenen Tagen ins Studio geholt hat.

„Alles verlore ist ein Benefizsong, dessen komplette Einnahmen seit über 20 Jahren der Kölner Obdachlosenhilfe zufließen“, so der langjährige Höhner-Bassist Hannes Schöner: „Nicht nur deshalb mögen die Berber den Song sehr. Der Text und die Stimmung gibt den Männern und Frauen, die plötzlich auf der Straße stehen, auch ein Stück Würde zurück.“

„Die AG Arsch huh ist weithin für ihr Engagement gegen Rassismus und Neonazis bekannt, doch auch der Einsatz für eine solidarische Stadtgesellschaft ist bereits seit 10 Jahren Teil unserer Arbeit“ betont Sprecher Hermann Rheindorf.

Köln: Verein will neue Obdachlosenstation in Mülheim errichten

„So traf es auf großes Interesse, als ein neugegründeter Verein namens ‚Arche für Obdachlose‘ bei uns anfragte, ob wir ein solches Projekt unterstützen könnten. Das Besondere an dem Arche-Verein ist, dass er zum Beispiel Entscheider aus Wohnungswirtschaft oder Immobilienbesitzer und Engagierte aus der Stadtgesellschaft zusammen bringt. Die Obdachlosenstation soll auch ein Beratungsangebot enthalten, um den Menschen aus der Obdachlosigkeit zu helfen oder bei drohender Obdachlosigkeit diese noch zu verhindern“, so Rheindorf.

Die Initiatoren und Unterstützer haben sieben Forderungen

  1. Abschließbare Einzelzimmer für alle Obdachlosen, in denen sie sich rund um die Uhr aufhalten können, wie in der Jugendherberge Riehl, organisiert durch den Verein helping hands e.V.
  2. Abschließbare Einzelzimmer auch für EU-Ausländer. Die werden nur über Nacht untergebracht und müssen um 8 Uhr wieder raus in die Kälte
  3. Abschließbare Einzelzimmer insbesondere auch für Drogen- und Alkoholkranke, in denen Abhängige Alkohol oder Drogen konsumieren dürfen (wegen des Konsumverbots ziehen viele das Leben auf der Straße vor), und Menschen mit Hunden. Auch Hundebesitzer bleiben auf der Straße, weil sie sich von ihren Tieren nicht trennen wollen.
  4. Corona-Impfung für alle Obdachlosen. Denn Obdachlose haben ein deutlich höheres Risiko zu erkranken
  5. Wärmezelt in Innenstadtnähe bis Obdachlosen mit Einzelzimmern versorgt sind, ist ein beheizbares Zelt als Tagesaufenthalt eine gute Übergangslösung.
  6. Housing First. Wohnungen für alle Obdachlosen. Wir brauchen ein städtisches Sofortbauprogramm von Hundert Wohnungen, um Menschen von der Straße zu holen und ihnen einen Neustart zu ermöglichen.
  7. EU-Parlament und Ampel haben beschlossen, bis 2030 in der EU und in Deutschland die Obdachlosigkeit ganz zu überwinden. Wir fordern auch für Köln ein städtisches Programm zur Überwindung der Obdachlosigkeit bis 2030.

Wer die AG Arsch Huh und den Verein „Arche für Obdachlose“ unterstützen will, kann das mit einer Spende am Freitag vor Ort am Bahnhofsvorplatz oder mit einer Banküberweisung an das Spendenkonto tun. IBAN: DE77 3705 0198 0022 2220 20, Stichwort: Alles verlore.