Nur für kurze ZeitHistorisch! Türme des Kölner Doms bald ohne Gerüst zu sehen

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Die Dom-Türme ohne Gerüst? Das dürfte ein ungewohnter Anblick werden. 

von Thomas Werner (tw)

Köln – Die Türme des Kölner Doms werden nächstes Jahr für kurze Zeit ohne Gerüst zu sehen sein. Das derzeitige Hängegerüst am Nordturm werde dann abgenommen, sagte am Donnerstag der Sprecher der Dombauhütte, Matthias Deml. „Für ein kurzes Zeitfenster von maximal wenigen Wochen wird daher die Westansicht der Türme gerüstfrei sein.“ Dann würden schon wieder neue Turmgerüste installiert. Die frühere Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner hatte dies im „Kölner Stadt-Anzeiger“ angekündigt.

„Gerüstfrei wird der Kölner Dom allerdings keinesfalls sein“, sagte Deml. Denn in anderen Bereichen der Kathedrale gebe es noch zahlreiche andere Gerüste. Sie werden für Restaurierungsarbeiten benötigt. Der Kölner Dom, eine der größten gotischen Kathedralen Europas, ist mit 11 000 kleinen Türmchen und 2000 Skulpturen geschmückt.

Kölner Dom wird eine Dauerbaustelle bleiben

Vielen davon hat der Steinfraß – die Luftverschmutzung – zugesetzt, auch müssen immer noch Kriegsschäden behoben werden. So wird der Kölner Dom auf jeden Fall eine Dauerbaustelle bleiben. Das ist aber vielleicht auch besser so, denn eine Kölner Volksweisheit besagt: „Wenn der Dom fertig wird, geht die Welt unter.“

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Der nächste konkrete Kraftakt der Dombauhütte gilt, so Schock-Werner, dem Strebewerk an der Südseite des Doms zum Roncalliplatz hin. Auch diese Restaurierung werde Jahre, wenn nicht Jahrzehnte in Anspruch nehmen, weil die einzelnen Strebesysteme nacheinander eingerüstet und saniert werden müssen.

Kölner Dom: Jahresetat liegt bei acht Millionen Euro

Der Jahresetat der Dombauhütte liege bei acht Millionen Euro. Den Löwenanteil beanspruchen die Personalkosten für die derzeit 99 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 60 Prozent des Gelds stellt der Zentral-Dombau-Verein bereit.

1,4 Millionen Euro im Etat stellt das Erzbistum Köln bereit. 767000 Euro kommen vom Land NRW. Die Stadt Köln steuert etwas mehr als 200000 Euro bei, die allerdings mit den fälligen Abgaben verrechnet werden, so dass da nicht mehr ganz viel übrig bleibt. Hinzu kommen noch Gelder aus Stiftungen.

(tw)