Kölner Autohaus DirkesMega-Nachricht für Dirkes-Opfer, Schock für die Mitarbeiter

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Die Dirkes-Opfer bei der Demo an der Dirkes-Zentrale in Ehrenfeld

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Es ist eine letzte, drastische Maßnahme. Der Insolvenzverwalter der Automobilgruppe Dirkes hat Mittwochmorgen die Belegschaft informiert, dass wenn es bis Ende August nicht gelingt, einen Investor zu finden, eine geordnete Stilllegung eingeleitet wird. Das 1920 in Köln gegründete Autohaus macht also zu.

Auf EXPRESS-Anfrage erklärt das Medienbüro dictum media für den Dirkes-Insolvenzverwalter Jens Schmidt: „Sofern es nicht gelingt, einen Investor bis Ende August 2019 zu finden, ist der Insolvenzverwalter aufgrund der laufenden Kosten und der derzeit geradezu existenzvernichtenden geringen Erträge gezwungen, eine geordnete Stilllegung einzuleiten.“

Dirkes-Insolvenz: Wie geht es mit den Mitarbeitern weiter?

Laut Insolvenzverwalter Jens Schmidt gibt es derzeit noch 300 Mitarbeiter bei Dirkes, von denen 220 in Köln beschäftigt sind. Dazu heißt es: „In diesem Fall würde die Belegschaft zum 31. August mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist gekündigt werden.“

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Insolvenzverwalter Jens Schmidt: „Wahrscheinlichkeit einer Schließung immer größer“

Und weiter: „Zu dieser drastischen Maßnahme gäbe es auch - sofern sich nicht in den kommenden Tagen ein Investor findet - keine Alternative. Der Insolvenzverwalter und sein Team kämpfen weiterhin bis zuletzt, um für die Automobilgruppe eine tragfähige Zukunftslösung zu finden, aber allen ist bewusst, dass die Zeit enorm knapp wird und die Wahrscheinlichkeit einer Schließung immer größer wird“

Dirkes-Insolvenz: Gute Nachrichten für Opfer

Die Kunden des insolventen Kölner Autohauses Dirkes haben jegliche Hoffnung schon aufgegeben. Sie hatten ihre Anzahlungen in Höhe von mehreren Tausend Euro und den Anspruch auf die Auslieferung ihrer Autos verloren. Jetzt gibt es aber für einen Teil der Dirkes-Opfer gute Nachrichten.

Laut des Insolvenzverwalters Jens Schmidt hatten 150 Kunden bei Dirkes jeweils eine Zahlung komplett, teilweise oder eine Inzahlunggabe geleistet. Der Dirkes-Insolvenzverwalter hatte erklärt, dass die Kunden sich keine große Hoffnungen bezüglich ihrer Zahlungen mehr machen könnten (hier nachlesen).

Dirkes-Opfer Heinz Rütten: „Ich habe das Geld schon abgeschrieben“

Zu den Dirkes-Opfern zählt auch Rentner Heinz Rütten (64). Er hatte im April in der Filiale am Maarweg in Köln-Ehrenfeld 15.000 Euro für einen Mitsubishi ASX gezahlt (hier nachlesen). „Ich habe das Geld schon abgeschrieben“, sagt er EXPRESS. Doch jetzt kommt die Rettung für ihn und weitere Kunden, die einen Mitsubishi gekauft hatten.

Nach Dirkes-Insolvenz: Mitsubishi hilft Kunden

Der Hersteller Mitsubishi hatte im EXPRESS angekündigt, Dirkes-Opfern so gut es geht zu helfen (hier nachlesen). Und Mitsubishi hält jetzt sein Wort. Sprecher Jörg Machalitzky erklärt: „Auch wenn wir rein rechtlich hierzu nicht verpflichtet wären, werden wir den von der Insolvenz der Firma Dirkes geschädigten Kunden helfen.“

Und wie geht es jetzt weiter?

Der Sprecher erklärt: „Dazu haben wir den betroffenen Kunden angeboten die Auslieferung der bestellten und vom Kunden bezahlten bzw. angezahlten Fahrzeuge über einen Mitsubishi-Händler vorzunehmen; die Auswahl des ausliefernden Händlers erfolgt in Abstimmung mit dem jeweiligen Kunden.“

Hierbei zeigt sich Mitsubishi gegenüber den Dirkes-Opfern kulant. Mit der Ausliferung der Mitsubishi-Fahrzeuge hat der Insolvenzverwalter nichts zu tun.

Wie viele der 150 Kunden einen Mitsubishi gekauft haben, ist bisher nicht bekannt. In Dirkes-Kreisen geht man von rund einem Dutzend Käufern aus, die nun von der Hilfe von Mitsubishi profitieren könnten.

Dirkes-Opfer Heinz Rütten: „Diese Nachricht macht uns Hoffnung“

Die geleisteten Anzahlungen der Kunden auf den Kaufpreis werden laut des Sprechers dabei voll berücksichtigt. Das Geld der Mitsubishi-Käufer ist also nicht futsch. Heinz Rütten sagt: „Diese Nachricht macht uns natürlich Hoffnung. Aber ich glaube es erst, wenn der Wagen in meiner Einfahrt steht.“