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„Ein Leuchtturm“Reker und Wüst bei Jubiläum in Köln mit deutlichen Worten und viel Lob

Henriette Reker, Jürgen Piger, Hendrik Wüst, Rabea Maas vor dem anyway.

Henriette Reker (l.) hat beim 25. Jubiläum des anyway am 23. August 2023 die queere Jugendarbeit in Köln gelobt. Auf dem Foto ist sie mit anyway-Geschäftsführer Jürgen Piger (2. v. l.), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (2. v. r.) und der stellvertretenden Geschäftsführerin Rabea Maas (r.) zu sehen. 

In Köln wurde am Mittwoch ein besonderes Jubiläum gefeiert: Das „anyway“ ist seit 25 Jahren Anlaufstelle für queere Jugendliche. Auch Henriette Reker, Hendrik Wüst und Sven Lehmann waren vor Ort.

von Antonia Raabe (ra)

30 Jahre queere Jugendarbeit in Köln, 25 Jahre „anyway“ – Grund genug, um ordentlich zu feiern. Und genau das wurde am Mittwochabend (23. August 2023) getan. 

1993 gründeten sich in Köln die queeren Jugendgruppen „Bad Girls“ und „Boy Trek“, fünf Jahre später entstand dann das „anyway“. Ein Jugendzentrum für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transmenschen im Alter von 14 bis 27 Jahren. Als erstes Jugendzentrum in Europa ein echter Meilenstein. 

Köln: Queeres Jugendzentrum feiert 25-jähriges Jubiläum

Über 500 Menschen kamen am Mittwoch in das Café in der Kamekestraße in der Nähe des Friesenplatzes, um das Jubiläum gebührend zu zelebrieren.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

Unter den Gästen waren auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (66, parteilos), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (48) und der Grünen-Politiker und Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (43).

Hier siehst du alle Preistragenden der EXPRESS QUEER AWARDS:

„Wir können uns glücklich schätzen, so eine Institution in der Stadt zu haben. Das ‚anyway‘ ist ein Leuchtturm. Das wird auch im Land wahrgenommen. Es ist die Strahlkraft, die die Institution ausmacht“, würdigte Reker die Arbeit im „anyway“, das in diesem Jahr den EXPRESS QUEER AWARD in der Kategorie „Gemeinnützige Organisation“ abräumte.

Lehmann, der als Schirmherr der Veranstaltung fungierte, sagte: „Queere Jugendliche erfahren immer noch Diskriminierung und im schlimmsten Fall Gewalt. Das ‚anyway‘ beantwortet vielen von ihnen die Frage: Bin ich mit meinen Gefühlen alleine? Die Antwort lautet: Nein! Du bist genauso richtig, wie du bist.“

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Ähnlich erging es auch Martin, der 2009 als 19-Jähriger das erste Mal ins „anyway“ gekommen ist. Im Radio hatte er davon gehört. „Ich habe lange gebraucht, mich hierher zu trauen und den Mut aufzubringen, durch diese Tür zu gehen. Dann war ich – trotz eineinhalb Stunden Fahrtweg – dreimal die Woche da“, offenbart er im Gespräch mit EXPRESS.de.

Weiter erzählt er: „Ich habe im ‚anyway‘ festgestellt, dass es Menschen gibt, die so fühlen wie ich und das okay ist. Meine Gefühle sind dort auf fruchtbaren Boden gestoßen. Ein großer Teil, der ich heute bin, bin ich wegen des ‚anyway‘. Ich habe dort Freundschaften geschlossen und Erfahrungen gemacht, bin mutiger und selbstbewusster geworden. Das „anyway“ war ein Stück weit mein Zuhause über viele Jahre.“

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Genau deshalb appellierte Reker in ihrer Rede: „Ziel ist es, die Vielfalt weiter zu stärken, den queeren Jugendlichen eine Heimat zu geben und sich querzustellen, gegen Menschen, die unsere vielfältige Lebensweise in Köln infrage stellen.“

Wüst sagte: „Machen Sie weiter, Sie werden auch in Zukunft gebraucht.“ Und Lehmann betonte die politische Bedeutung des „anyway“ für die Gesellschaft und die Demokratie.