Messer-Attacke auf Kiosk-ChefKölner Gericht verurteilt Täter zu langer Haft

Nach dem Messer-Angriff auf den Kölner Kiosk-Betreiber Ihsan Ergin hat das Kölner Landgericht sein Urteil gesprochen.

von Adnan Akyüz (aa)

Der Kölner Kiosk-Betreiber Ihsan Ergin (53) aus Ehrenfeld ist nach der brutalen Messerattacke auf ihn am 29. Juni 2020 froh, dass er noch lebt. Der Täter wurde am Freitag (3. Dezember) vor dem Kölner Landgericht verurteilt und muss ins Gefängnis.

Ihsan Ergin ist nach dem Urteilsspruch am Freitag sichtlich erleichtert. „Ich bin froh, dass der Täter gefasst werden konnte und verurteilt wurde“, sagte er nach dem Prozess im Gespräch mit EXPRESS.de. Der Täter wurde wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu acht Jahren Haft verurteilt.

Köln: Landgericht verurteilt Täter nach Messer-Angriff zu acht Jahren Haft

Ihsan Ergin und sein Anwalt Abdullah Emili aus Köln sind zufrieden mit dem Urteil. Das Gericht sah in seiner Urteilsbegründung das Mordmerkmal der Heimtücke als erwiesen an. Der Täter habe die Arg- und Wehrlosigkeit des Kiosk-Inhabers ausgenutzt, als er in das Büdchen gestürmt war, um Ergin mit einem Messer anzugreifen. Die Tat wurde auch auf den Sicherheitskameras des Kiosks aufgezeichnet.

Alles zum Thema Ehrenfeld

Die Aussage des verurteilten Täters, dass er Ergin nur verletzten wollte, glaubte ihm das Gericht nicht. Nach Ansicht des Gerichts hat der Täter erst von seinem Opfer abgelassen, als Ergins Mitarbeiter Senol mit einer Bierflasche nach ihm geworfen hatte.  Zudem habe er mehrfach zugestochen und damit den Tod von Ergin in Kauf genommen.

Ein Mann steht in einem Kiosk.

Das Kölner Landgericht hat den Täter, hier auf einer Aufnahme der Kameras im Kiosk von Ihsan Ergin zusehen, zu einer Haftstrafe verurteilt.

Zu dem Motiv hieß es in der Urteilsbegründung, dass der Täter aus Eifersucht gehandelt habe. Er hatte gedacht, dass seine Bekannte etwas mit dem Kiosk-Chef hat, was dieser ausdrücklich verneint hatte. In dem Prozess kam auch zu Tage, dass der Täter bereits in seiner Heimat Albanien wegen eines Tötungsdelikts fünf Jahre in Haft verbracht hatte.

So hatte das Gericht überlegt, ob eine Sicherungsverwahrung angebracht ist, was aber verneint wurde. Mit dem Urteil hat sich das Kölner Landgericht dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft angeschlossen. Der Anwalt von Ihsan Ergin, Abdullah Emili, hatte neun Jahre Haft gefordert.

Rechtsanwalt Abdullah Emili schaut in die Kamera.

Rechtsanwalt Abdullah Emili, hier am Freitag (3. Dezember) nach dem Prozess im Kölner Landgericht, ist mit dem Urteil zufrieden.

Anwalt Emili, der seine Kanzlei am Friesenplatz hat, zu dem Prozess: „Wir sind sehr zufrieden damit, wie sehr sich das Gericht Mühe in diesem Verfahren gegeben und sich mit vielen Details befasst hat. Es ist ein gerechtes Urteil.“

Ihsan Ergin bleibt eine 20-Zeintimeter Narbe, die ihn für den Rest seines Lebens begleiten wird. „Das Leben geht weiter. Ich bin froh, dass die Justiz eine gerechte Strafe ausgesprochen hat.“