Nach 30-Mio.-DesasterJetzt öffnet Kölner Pannen-Berg doch – für einen Tag

Die verwaiste Hubschrauber-Station auf dem Kalkberg in Köln.

Die verwaiste Hubschrauberstation am 14. April 2023 auf dem Kalkberg in Köln.

Die verwaiste Hubschrauber-Station auf dem Kalkberg in Köln ist eigentlich für Besucher und Besucherinnen tabu. Jetzt gibt es eine Ausnahme.

von Matthias Trzeciak (mt)

Die Posse um den Kalkberg: Viele nennen ihn nur den Pannen-Berg. Eigentlich sollte dort eine Station mit Landeplatz für Rettungshubschrauber entstehen. Daraus wurde bekanntlich nichts. Aber jetzt können sich die Kölner und Kölnerinnen doch freuen.

Denn am Wochenende wird der Kalkberg auf der rechten Rheinseite für die Öffentlichkeit geöffnet.

Hubschrauber-Station auf dem Kalkberg kann besichtigt werden

Am Samstag (19. August 2023) ist es endlich so weit: Im Rahmen des Kalkfests wird der Kalkberg – für einen Tag – offiziell für die Öffentlichkeit zugänglich. Zuletzt fand solch eine Führung im April 2023 statt. 

Alles zum Thema Feuerwehr Köln

Normalerweise gilt hier Betreten verboten! „Auch wenn wir den Berg am Abend wieder verlassen müssen und sich das Zugeständnis der Stadt auf ‚Baustellenführungen mit Verweilelementen‘ beschränkt“, erklärt Boris Sieverts, der seit Jahren das Geschehen und die politischen Entscheidungen rund um den Kalkberg beobachtet.

„Wer in den letzten Jahren verfolgt hat, wie verbissen sich die Feuerwehr geweigert hat, die politisch beschlossene Öffnung und Umnutzung des Berges zuzulassen, der kann sich vorstellen, was für Abwehr- und Ausweichmanöver wir bis zur letzten Minute überwinden mussten, bis dieses kleine Stückchen Öffnung zustande kam“, kritisiert Sieverts. Sieverts setzt sich seit Jahren dafür ein, dass der Kalkberg „für alle und immer zugänglich ist“.

Am Samstag besteht die Möglichkeit, den Kalkberg in der Zeit von 14 Uhr bis 21 Uhr zu besuchen und von dort aus den Sonnenuntergang zu genießen. Vor Ort werden auch Stühle und Tische aufgestellt. Gastronomie wird es allerdings nicht geben.

Kalkberg-Posse: 30 Millionen Euro in den Sand gesetzt

30 Millionen Euro wurden bei dem Projekt Kalkberg versenkt. Für 13 Millionen Euro hatte die Stadt ein Gebäude errichtet und für 17 Millionen die Halde saniert. Die Rettungshubschrauber-Station ist zu knapp 90 Prozent fertiggestellt, aber in Betrieb gehen wird sie nie.

Das hatte der Stadtrat unter anderem mit den Stimmen von SPD, Grüne, der Linken und Gut bereits 2020 entschieden.

Das Aus für den Kalkberg zeichnete sich bereits 2015 ab, als er sich nämlich in Bewegung setzte: Teile des Fundamentes der Hubschrauber-Station sackten ab. Zudem traten verstärkt Risse an den Wänden der Gebäude auf. Aufgrund der Baumängel gab es einen sofortigen Baustopp.