Krieg in IsraelFür 300 Euro – Lufthansa-Sonderflug bringt Kölnerin (38) nach Hause

Die Kölnerin Swetlana Justus steht im Kriegsgebiet in Israel.

Die Kölnerin Swetlana Justus war in Tel Aviv gefangen und kam nicht weg. Das Foto schickte sie am Mittwoch (11. Oktober) an EXPRESS.de.

Die 38-jährige Kölnerin Swetlana Justus erlebte die Angriffe auf Israel am eigenen Leib und hängt seitdem in Tel Aviv fest. Jetzt hat sie einen Rückflug ergattert.

von Matthias Trzeciak (mt)

Über ihrem Kopf fliegen Raketen, in der Stadt heulen immer wieder Sirenen. Swetlana Justus ist Kölnerin und lebt in Mülheim – seit dem Beginn der Angriffe am 7. Oktober sitzt die 38-jährige in Tel Aviv fest.

EXPRESS.de erreichte Swetlana am Mittwochmorgen (11. Oktober 2023) am Telefon. Die wichtigste Botschaft: „Es geht mir gut! Aber eigentlich müsste ich schon wieder in Köln sein und arbeiten, aber ich komme hier nicht weg. Es gibt keine Flüge nach Deutschland.“

Kölnerin im Kriegsgebiet in Israel: Jetzt wird sie ausgeflogen

Seit Donnerstag (12. Oktober 2023) hat sich Situation für Swetlana geändert. Sie meldete sich am späten Abend erneut aus Tel Aviv und hat einen Lufthansa-Rückflug ergattert. Dafür musste sie eine Hotline anrufen und zahlt für den Flug 300 Euro.

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„Offenbar hatte ich Glück, ich bin ziemlich schnell durchgekommen und musste meine Kreditkartennummer durchgeben“, erklärt die 38-Jährige das Procedere.

Den Preis findet sie schon etwas zu hoch. Das Wichtigste sei aber jetzt, sicher wieder nach Hause zu kommen. Am Freitagnachmittag  (13. Oktober) meldete sich Swetlana dann vom Flughafen: „Bin im Flieger!“

Nach dpa-Informationen stellt die Lufthansa pro Person 550 Euro in Rechnung, 250 Euro übernimmt der Staat.

Die erste Sondermaschine aus Tel Aviv landete mit 370 Passagieren am Donnerstagabend auf dem Frankfurter Flughafen. Ein weiteres Flugzeug folgte später. Auch in München landeten zwei Maschinen.

Kölnerin im Kriegsgebiet: „Immer wieder Luftalarm“

Am Mittwoch herrschte bei Swetlana noch große Unsicherheit. Ihre Stimme wirkt angespannt. „Es ist wirklich stressig. Auch wenn Tel Aviv im Norden des Landes liegt, nicht direkt am Gazastreifen – hier ist überall Militär unterwegs und es gibt immer wieder Luftalarm“, beschreibt die 38-Jährige die Lage.

„Im Supermarkt, auf dem Spielplatz, an jeder Kreuzung stehen Soldaten. Man merkt an allen Orten, das Land befindet sich im Kriegszustand.“

Selfie von der Kölnerin Swetlana. Sie schaut mit besorgter Miene in die Kamera.

Swetlana konnte am 13. Oktober 2023 das Land verlassen. Das Foto von sich nahm sie am Mittwoch (11. Oktober) auf.

„Einmal musste ich schon in den Bunker. Da wurden vermutlich Raketen über Tel Aviv mit Abwehrraketen abgeschossen. Zudem sind immer wieder Hubschrauber in der Luft“, berichtet Swetlana.   

Untergebracht ist sie bei Bekannten. Das war auch der Grund für die Reise nach Israel: Sie wollte lediglich Freunde und Freundinnen besuchen. Doch von einem Tag auf den anderen hat sich alles verändert.