Eine Wette mit einem Freund soll Benjamin Klapper ins Guinness-Buch der Rekorde bringen. Sein Werkzeug: 80.000 Bierdeckel.
32 Jahre alte WetteIrrer Rekordversuch in Köln

Copyright: Arton Krasniqi
Guinness-Weltrekordversuch mit 80.000 Bierdeckel im Rhein-Center. Der Pulheimer Benjamin Klapper will im Laufe des Novembers ein monumentales Kunstwerk aus 80.000 Bierdeckeln errichten.
„Es ist also höchste Zeit“, sagt Benjamin Klapper und lacht. Vor 32 Jahren, noch in der Schulzeit, wettete der heute 49-Jährige mit einem Freund: Noch vor seinem 50. Geburtstag schafft er es ins Guinness-Buch der Rekorde. Jetzt löst er sein Versprechen ein – mit einer irren Aktion im Kölner Rhein-Center!
Auf einer Fläche von sieben mal vier Metern entsteht dort in den nächsten vier Wochen ein gigantisches Kunstwerk mit dem Namen „Inside“. Klapper verbaut dafür sage und schreibe 80.000 runde und viereckige Bierdeckel zu einer begehbaren Skulptur.
Die Außenmauern bleiben schlicht, doch im Inneren wird es bunt! Dort verwendet der Künstler farbenfrohe Bierdeckel verschiedener Brauereien. Das Ganze soll am Ende sogar von innen beleuchtet werden und eine Höhe von über drei Metern erreichen – eine echte Herausforderung bei einer Deckenhöhe von nur 3,08 Metern.
Mit seinem Projekt will Klapper den bisherigen Rekordhalter aus der Eifel übertrumpfen, der es auf 70.000 Deckel brachte. Doch es geht nicht nur um die Anzahl: Auch die Abmessungen des Kunstwerks müssen größer sein.

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Langsam entwickelt sich das Bierdeckel-Objekt im Rhein-Center in Köln-Weiden.
Die Suche nach einem passenden, öffentlichen Ort für seinen Rekordversuch war eine Odyssee. „Vom Dompropst habe ich eine nette Absage bekommen“, erzählt der Fotoingenieur, der schon im Cinedom und in den Räumen der Deutschen Welle Kunst aus Bierdeckeln schuf, gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Nach vielen Absagen wurde er vor wenigen Monaten im Rhein-Center in Weiden fündig.
Damit der Rekord offiziell anerkannt wird, hält Klapper den gesamten Bauprozess mit Kameras fest. Neugierige können ihm bei der Arbeit im Obergeschoss des Einkaufszentrums zusehen. Nach der Fertigstellung wird das Ladenlokal an ausgewählten Tagen für Besucher und Besucherinnen geöffnet.
Doch das Kunstwerk ist nicht für die Ewigkeit. Bis zum 10. Januar bleibt die Skulptur stehen, dann wird sie kontrolliert zum Einsturz gebracht. Klapper will damit zeigen, dass es bei seiner Kunst „um den Prozess, den Moment und die Vergänglichkeit“ geht.
Wer es nicht nach Weiden schafft, kann den Baufortschritt auch online verfolgen: www.bierdeckel.muvi3d.de (red)
