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Schwimmverbot im Kölner RheinJetzt gibt es heftigen Gegenwind

Das Schwimmen im Rhein in Köln wurde verboten. Jetzt äußert sich Widerstand.

Das Badeverbot im Kölner Rhein ist beschlossene Sache. Der Rat einen entsprechenden Beschluss gefasst. Der fällt zwar nicht so extrem aus, wie ursprünglich vorgesehen – ein gänzliches Betretungsverbot wird es nicht geben.

Bis knöcheltief soll erlaubt bleiben. Weiter ins Wasser zu gehen, soll untersagt sein.

Trotzdem gibt es im Netz Gegenwind. Es wurde eine Petition gestartet. Sie spricht sich gegen ein generelles Badeverbot am Rhein in Köln aus.

Bisher gibt es 387 Unterschriften (Stand: Samstag, 6. September 2025, 18 Uhr). In der Petition werden zahlreiche Argumente gegen ein Verbot genannt.

Schwimmverbot im Kölner Rhein: Petition appelliert an die Eigenverantwortung

So appelliert man unter anderem an die Eigenverantwortung. „Baden im Rhein bedeutet nicht zwangsläufig Schwimmen über große Distanzen. Viele Menschen steigen im Sommer kurz ins Wasser, um sich abzukühlen – ein Grundbedürfnis bei immer heißeren Temperaturen. Dieses Verhalten stellt ein geringeres Risiko dar als alltägliche Aktivitäten wie Rad- oder E-Scooterfahren ohne Helm oder die Teilnahme am Straßenverkehr. Doch dort setzt man bewusst auf Eigenverantwortung, statt durch pauschale Verbote das Leben einzuschränken“, schreiben die Initiatoren und Initiatorinnen der Petition.

Weiter heißt es: „Verbote sollten grundsätzlich das allerletzte Mittel sein. Davor gäbe es viele andere, mildere Maßnahmen – von Aufklärungskampagnen über Warnhinweise bis hin zu beaufsichtigten Badebereichen.“

Zudem sei der Rhein für die Kölnerinnen und Kölner ein einzigartiger Erholungsraum mitten in der Stadt. In einer dicht besiedelten Metropole, die von Verkehr, Baustellen und Lärm geprägt ist, biete er eine dringend notwendige Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und Erfrischung zu finden. Ein Betretungsverbot würde den Menschen dieses Stück Lebensqualität nehmen.

Andere Länder und Städte als Vorbild

In der Petition werden auch andere Länder und Städte aufgezählt, in den das Baden im Fluss nicht verboten ist. So sei in der Schweiz das Schwimmen im Rhein an vielen Stellen fester Bestandteil der Stadtkultur. Und in Paris seien jüngst bewachte Badebereiche in der Seine eingerichtet worden, um das Leben in der Stadt attraktiver zu machen.

Auch in Monheim am Rhein setze man bewusst auf Eigenverantwortung und verzichte auf ein generelles Badeverbot. „Köln sollte sich an diesen positiven Beispielen orientieren, statt den Menschen die Nutzung des Rheins völlig zu verwehren“, heißt es in einem Aufruf der Petition.

Was die Verantwortlichen dabei offenbar vergessen, sind die vielen Rheinunfälle. In ganz NRW sind bis Ende Juli bereits zehn Menschen im Rhein ertrunken! Zahlen, die nachdenklich machen sollten ...