Auf dem neuen Karnevals-Sampler „Kölsch für alle – Runde vier“ sind Songs von bekannten Größen und vielversprechenden Newcomern zu hören. Ein Sänger startet ein Comeback, ein Redner singt wieder.
Lange war es still um ihnKarnevals-Star startet jeckes Comeback

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Nach langer Zeit wieder einmal mit einem neuen Karnevalssong am Start: Ex-Hanak-Frontmann Micha Hirsch.
Aktualisiert
Auf den zahlreichen Karnevals-Samplern, die in diesen Tagen auf den Markt kommen, finden sich zwischen vielen bekannten Top-Bands auch immer wieder spannende Newcomer oder interessante Einzelkünstler.
Musikmanager Manfred Rolef setzt bei seiner Zusammenstellung „Kölsch für alle“ stets auf eine besonders bunte Mischung. Die vierte Ausgabe des Albums bietet 22 Titel, 18 davon sind exklusiv nur auf diesem Sampler zu hören.
Torben Klein verleiht 111-mal das „Prädikat Kölsch“
Die Rhythmussportgruppe hat beispielsweise den Nummer-eins-Hit „Allein, allein“ von Polarkreis 18 neu aufgenommen. Zusammen mit den Veedelperlen ist „Am Rhein, am Rhein“ entstanden. Die Cöllner singen hingegen über „Schneewittchen“.
Torben Klein hat sich für die Session eine besondere Aktion überlegt. „Auf Mallorca treffe ich immer viele Menschen, die sich als Kölner bezeichnen, auch die aus Köln-Düren, Köln-Frechen und Köln-Hürth. Es gibt einfach so viele jecke Immis.“
Deshalb verleiht der Sänger 111-mal das „Prädikat Kölsch“ an die, die sich um die Pflege des kölschen Brauchtums und der kölschen Mundart verdient machen. Der gebürtige Bonner Rolef erhielt deshalb auch eine Urkunde.
Kleins Frau, Domhätzje Nadine, ist die einzige Frau auf dem Sampler. „So viele Bands singen über Gisela, Lisa oder Eluisa, aber kaum eine Frau singt selbst“, hat sie festgestellt. Ihr Lied „Diese eine Melodie“ handelt vom Flirt in der Kneipe, mit dem man nur tanzt, sich aber nicht unterhält. Die Melodie von dem Moment würde aber im Ohr kleben bleiben.

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Torben Klein (l.) verlieh Label-Chef Manfred Rolef sein persönliches „Prädikat Kölsch“.
Bei Micky Brühl hat Hund Skipper ein Mitspracherecht bei den Songs. „Wenn ich im Studio sitze, liegt er meist daneben. Immer wenn er beim Aufnehmen eines Songs jault, dann ist wohl was dran am Titel“, verrät der Sänger. Bei „That’s Life – Levve live“ war es so.
Redner Jörg Runge, bekannt als Dä Tuppes vum Land, bezeichnet sich selbst als der „Pokalschreck des Samplers“. Er hat eine Hommage an alle gesungen, die sich für die Größten halten, aber nur Chaos anrichten. „Im Tanzbrunnen sagte mal jemand großspurig zu mir, dass ich eine fantastische Rede gehalten hätte. Dabei war ich noch gar nicht auf der Bühne“. Diesen Typen gilt der Titel „Dä, dä alles kann“. Nach „Flip-Flop-Jupp“ und „Kind vom Dorf“ quasi die nächste gesungene Rede.

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„Dä Tuppes vum Land“ Jörg Runge (l.) singt wieder ein neues Lied. Plattenboss Manfred Rolef hat seinen Song auf den Sampler „Kölsch für alle“ genommen.
Ein Wiederhören gibt es mit Micha Hirsch, dem früheren Sänger der Band Hanak. Die landete 2008 mit „Haifischzahn“ einen Mega-Hit. Hirsch textete auch die Haie-Hymne „Mer halde zesamme, KEC!“. Doch nach der Corona-Pandemie wurde es still um die Gruppe.
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Nun kehrt der Sänger mit dem Song „Zesammestonn“ zurück. „Bei uns zu Hause tanzen meine Jungs durchs Wohnzimmer und singen alte Hanak-Songs. Sie bringen mich immer wieder auf das Thema Karneval zurück. Ich habe es früher auch immer geliebt, in Veedelskneipen zu feiern, wo dann bei zwei Promille auch mal ein paar Tränchen kullern. Um diese Basics geht es im neuen Titel“, sagt er.

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„Kölsch für alle“ geht pünktlich zum Elften im Elften mit „Runde 4“ an den Start. Präsentiert wurde der Sampler mit zahlreichen Künstlern im Brauhaus Sion.
Rolef kündigte zudem an, dass die ersten beiden Hanak-Alben, die bisher nicht auf digitalen Kanälen zu finden waren, bald erscheinen werden. Mit seinem neuen Label Lost Albums will er künftig Musik verfügbar machen, die zuvor digital nicht vorhanden war.
Bei „Kölsch für alle“ sind auch Newcomer wie Mir sin Jeck! („Stadtjespräch“), Timo Schwarzendahl („Fastelovendsfründe“), Halvlang („Stadt am Rhing – Stadt em Engk“), Karnevallica („Hätt ich nur noch ene Daach“) und Bel Air („Irjendwann“) zu hören. Die Filue hingegen feiern mit „La-La-La“, einem Cover der holländischen Partygruppe Snollebollekes, bereits ihr 40-jähriges Bühnen-Jubiläum.
