US-Superstar Kendrick Lamar gab sich die Köln die Ehre.
Welt-König des Hip-Hop in KölnStatt Hitze stand Kendrick Lamar im Regen

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Kendrick Lamar gab sich in Köln die Ehre.
Der Auftritt von US-Superstar Kendrick Lamar (37) und seiner Kollaborateurin SZA (35) im Rheinenergiestadion stand im Verdacht, das heißeste Konzert des Jahres zu werden. Zu heiß. Die Fans wurden im Vorfeld mit Hitze-Tipps gewarnt. Doch es kam ganz anders.
Just ab Mittwochnachmittag hatten sich die Temperaturen abgekühlt, jetzt drohten Starkregen und Gewitter, eine Unwetterwarnung bestand, als die Fans nach Köln-Müngersdorf strömten. Manche hatten, die vergangenen Tage undenkbar, sogar eine Jacke mitgenommen. Vielen war klar: Je nach Dramatik der Wetterentwicklung wäre sogar eine Konzertabsage denkbar, aber so weit kam es dann nicht.
Kendrick Lamar stand mit seiner 16-köpfigen Tanzcrew im Regen
Um kurz nach 20 Uhr eröffnete Lamar mit „Wacced out Murals“, „Squabble up“ und „King Kunta“ den Abend: King Kunta? Spätestens nach seiner Halbzeitshow beim Superbowl im März war klar: Hier in Köln huldigten die Fans nunmehr dem Welt-König des Hip Hop.
Wie Lamar in „Euphoria“ seine Rap-Salven ins Publikum feuerte und die Bühnenpyro losfeuerte: Einer der ersten ergreifenden Momente des Abends. Schöner Nebeneffekt: Die Pyro sorgte zumindest in Bühnennähe für eine wohlige Mini-Erwärmung auf der Haut, denn ansonsten war von der Bullenhitze der vergangenen Tage nichts mehr zu spüren. Ein paar Songs später bei „Humble“ stand Kendrick Lamar mit seiner 16-köpfigen Tanzcrew sogar erstmals im Regen.
Die Show hatte den Charakter eines Doppelkonzerts, Kendrick Lamar und SZA hatten jeweils längere Auftrittsblöcke – zu ihren Duetten kamen sie zusammen, wobei „All The Stars“ zur Sternstunde geriet, als die beiden jeweils auf einer Hebebühne in die Höhe fuhren. Da war der Abendhimmel auch wieder aufgeklart und die Handylichter gingen an – zauberhaft. So wie die Energie der mitrappenden Publikums-Tanzmeute bei „Family Ties“ oder das Momentum bei „Money Trees“ mit einer gelungenen Inszenierung der Tänzer und Tänzerinnen, deren Gesichter nun von den Kameras in Nahaufnahme gezeigt wurden. Als einer der überraschendsten Moves bleibt ein kraftvoller Spagat von SZA in James-Brown-Manier in Erinnerung: Dafür gab es Szenenapplaus. Um 22.18 Uhr bebte das Stadion dann unter den Beats von „Not Like Us“. Zwei gemeinsame Songs mit SZA, „Luther“ und „Gloria“, beendeten das Konzert.
Unbedingt zu erwähnen wäre noch ein weiterer, allerdings stummer Star des Abends: Der Buick GNX von 1987, ein Traum von einem Auto, aus dem Kendrick Lamar auf die Bühne ausgestiegen war und mit dem er mit SZA nun in den Katakomben des Stadions entschwand.