Hells AngelsBizarrer Abschied von Kölner Rocker-Boss

Köln – Tätowierte, muskelbepackte Männer in schwarzer Lederkluft, donnernde Harley-Davidson-Maschinen und teure Nobel-Karossen bestimmten Dienstagmorgen das Straßenbild vor der Moschee in Ehrenfeld. Rund 300 Hells Angels hatten sich dort versammelt, um mit ihrem verstorbenen Kumpel „Rocco“ seine letzte Fahrt anzutreten.

Der junge Türke „Rocco“ alias Servet P. (29, Name geändert) war am vergangenen Freitag nach monatelanger schwerer Krankheit in der Kölner Uniklinik verstorben. Schon im Krankenhaus erschienen rund 50 Höllenengel und nahmen Abschied von dem hochrangigen Mitglied des offiziell inzwischen aufgelösten Leverkusener Chapters (Ortsgruppe) und ließen seinen Leichnam abholen.

Zur Trauerfeier um 9.30 Uhr kamen Mitglieder aus ganz Europa angereist. Rund 400 von ihnen nahmen in und vor der Moschee Anteil, bevor sich ein gewaltiger Tross aus rund 200 Harleys und 50 Luxus-Autos geschlossen in Bewegung setzte. Auf der Inneren Kanalstraße ging es mit Polizeibegleitung über die Zoobrücke und weiter zum Friedhof in Brück, wo Servet P. gegen elf Uhr beigesetzt wurde.

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Bis zum Mittag hatten sich an seinem Grab um die 500 Höllenengel versammelt. Jeder von ihnen trug eine schwarze Armbinde mit der Aufschrift: „In memory of Rocco“ (In Erinnerung an Rocco).

Bis auf ein kurzes Verkehrschaos rund um die Moschee bei der Abfahrt des Konvois verlief laut Polizei alles friedlich.