Kurz vor der OB-Stichwahl in Köln wird Grünen-Kandidatin Berivan Aymaz zur Zielscheibe von Hass im Netz. Doch sie wehrt sich – und erhält Zuspruch.
Hass-Welle gegen Kölner OB-KandidatinBerivan Aymaz macht klare Ansage

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Berivan Aymaz will Oberbürgermeisterin von Köln werden und berichtet vor der Stichwahl von einer Zunahme von Hassbotschaften.
Aktualisiert20.09.2025, 18:24
Schockierende Worte kurz vor der wichtigsten Entscheidung in Köln! Berivan Aymaz, die für die Grünen ins Rennen um den Posten der Oberbürgermeisterin geht, macht eine Welle des Hasses öffentlich.
„In den letzten Tagen hat der Hass in den sozialen Medien gegen mich noch ein deutlich zugenommen“, schreibt die Politikerin am Freitag (19. September) auf Instagram. Dazu postet sie Screenshots der widerlichen Nachrichten.
Aymaz vermutet, dass ihre bloße Existenz als Grüne, Frau mit Migrationsgeschichte, die die Chance hat, „die viertgrößte Stadt Deutschlands als Oberbürgermeisterin zu führen und zu repräsentieren“, für einige genug Grund ist, „Hass und Hetze zu verbreiten“. Doch die Kandidatin schlägt zurück und macht eine klare Ansage: „Bei Feindseligkeiten jeglicher Form – egal ob gegen mich oder andere – sage ich mit klarer Haltung: Stopp!“
Aymaz betont, dass in Köln zwar „leidenschaftlich gestritten“ werde, dies aber fair und ohne Anfeindungen passieren müsse. Sie richtet eine Kampfansage an die Hater: „Wir lassen nicht zu, dass eine kleine, laute Minderheit unsere Stadt und das Netz vergiftet“.
Für sie sei Köln eine vielfältige und weltoffene Stadt, „in der wir streiten können und danach gemeinsam ein Kölsch trinken“. Ihr Appell an alle Kölnerinnen und Kölner: „Wir alle wollen eine Stadt, in der die Würde des Menschen geachtet und gelebt wird“.
Und ihre mutige Wortmeldung zeigt Wirkung! Auf Instagram bekommt Aymaz massenhaft Zuspruch. Bis Samstagnachmittag haben fast 6.000 Nutzerinnen und Nutzer den Beitrag gelikt. Auch aus der Politik kommt Unterstützung. Volt-Kandidat Lars Wolfram kommentiert: „Hass hat in Köln keinen Platz. Politik lebt von Ideen, nicht von Herkunft oder Geschlecht. Volle Solidarität mit Berivan Aymaz“.
Wurde ihr auch schon mit Hass konfrontiert? Dann meldet euch bei uns!
Sogar der ehemalige Südstadt-Pfarrer und Ex-OB-Kandidat Hans Mörtter meldet sich zu Wort. In seiner Instagram-Story stellt er klar: „Die Hetze und der Hass, die ihr hier entgegenschlagen, sind völlig inakzeptabel“.
Mörtter findet deutliche Worte: „Es darf nicht sein, dass Menschen wegen Herkunft, Geschlecht oder politischem Engagement so angegriffen werden“. Er ruft zur Einigkeit auf: „Lasst uns gemeinsam zeigen: Hass hat hier keinen Platz!“
Am 28. September fällt die Entscheidung: In der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin tritt Berivan Aymaz (28,12 Prozent im ersten Wahlgang) als Favoritin gegen den SPD-Kandidaten Torsten Burmester (21,33 Prozent) an. Die Kölnerinnen und Kölner können auch schon vor dem Wahltag per Direktwahl ihre Stimme abgeben. (red)