Überall Graffiti in der StadtKölns bittere (und sauteure) Schmierer-Bilanz

An der Ecke Geldernstraße/Parkgürtel ist ein riesiges Graffito zu sehen.

Die Ecke Geldernstraße/Parkgürtel, hier ein Foto von Samstag (28. Januar), mit lauter Graffiti. Die rot unterlegte Fläche ist offiziell genehmigt und soll zur optischen Aufwertung beitragen. Der Rest ist nur Schmiererei. 

Graffiti sind im Kölner Stadtbild mittlerweile allgegenwärtig. Das ist nicht nur optisch fragwürdig, sondern auch teuer.

von Philipp Meckert (pm)

Wer mit offenen Augen durch Köln geht, sieht sie überall: Schmierereien an Häusern, Wänden, Brücken, Bahnhöfen, Mülltonnen, Stromkästen, Zügen oder Brummis. Manche Ecken, wie Geldernstraße/Ecke Parkgürtel sehen aus wie ein verwahrlostes Graffiti-Eldorado. EXPRESS fragte die Stadt: Was unternehmt ihr dagegen?

Offenbar eine ganze Menge, wie die Jahresbilanz der Stadt auf EXPRESS-Anfrage belegt. „Es wurden circa 22.000 Quadratmeter Graffiti entfernt“, teilt Simone Winkelhog vom Presseamt der Stadt mit.

Graffiti in Köln: fast 800.000 Euro Reinigungskosten

„Grundsätzlich wird die AWB im Rahmen des Vertrags über die Reinigungsleistungen im Stadtgebiet mit der Beseitigung von 20.000 Quadratmetern pro Jahr beauftragt. Die Kosten hierfür beliefen sich auf 680.334,67 Euro.“

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Wegen des besonderes hohen Aufkommens wurden die AWB mit weiteren 2000 Quadratmetern beauftragt. Zusatzkosten: 105.243,60 Euro.

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Insgesamt 22.000 Quadratmeter: Das ist knapp der Dom hoch wie quer – ein irre Fläche. Voller Bilder, Schmierereien, Parolen oder „Tags“, also Namen oder Nummern, die das vermeintliche Revier markieren sollen.

Arbeiter der AWB entfernen mit einer Hebebühne ein großes Graffito in Köln.

Teure und komplizierte Entfernung: Ein XXL-Graffito auf der Rheinufer-Mauer.

Doch das ist, wie man leider jeden Tag sieht, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. „Es gibt keine Wand, die sicher vor Graffiti ist“, sagt AWB-Sprecherin Cordula Beckmann. „Wir reinigen mechanisch, chemisch und per Malerarbeiten. In unserem KASA-Team sind täglich vier bis fünf Mitarbeitende im Einsatz.“

Graffito auf dem Bayenturm in Köln. Der Slogan richtet sich gegen die Redaktion der Zeitschrift Emma.

Auch Denkmäler wie der 800 Jahre alte Bayenturm werden besprayt. Hier 2022 mit einer Parole, die sich gegen die im Turm sitzende Emma-Redaktion richtete.

Klar ist: Wer in Köln einen krisensicheren Job sucht, ist bei der KASA (Kölner Anti Spray Aktion, 1998 gegründet, beim Ordnungsamt angesiedelt) sicher richtig. Gutes Personal, heißt es, wird stets gesucht.

Cordula Beckmann betont abschließend: „Jedes illegale Graffito, egal wie klein, stellt eine Straftat dar. Alle Verschmutzungen, die wir reinigen, werden durch das Ordnungsamt zur Anzeige gebracht.“