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Forderungen für KölnBürgerinitiative will „Superveedel“

Blick auf die neu gebauten Wohnungen im Clouth-Quartier in Köln-Nippes.

Blick auf die neu gebauten Wohnungen im Clouth-Quartier in Köln-Nippes.

Das Clouth-Quartier: Auf den ersten Blick ein Vorzeige-Quartier in Köln, doch hinter den Fassaden gibt es auch Kritik. Eine Initiative fordert einige Änderungen – für ein „Superveedel“!

„Man kann unseren Antrag als Jammern auf hohem Niveau sehen, aber auch als Dokumentation verpasster Chancen“, sagt Philipp Kahnert von der Clouth-Initiative „LebeVeedel“ laut „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Er ist überzeugt: Hier wurde viel Potenzial einfach verschenkt. Mit einem dicken Forderungskatalog wollen die Anwohnerinnen und Anwohner ihr Viertel jetzt auf Vordermann bringen.

Mehr als 400 Leute haben den über 50-seitigen Bürgerantrag unterschrieben. Ihre Forderungen: Weniger Beton, mehr Grün, Schluss mit dem Schleichverkehr durchs Veedel und ein Ende des Park-Chaos.

In der Bezirksvertretung Nippes rennen sie damit offene Türen ein. Die Politik hat dem Werk zugestimmt und will vor allem zwei Punkte sofort anpacken: den tristen Luftschiffplatz und das wilde Parken.

Das wird gefordert

Mehr Grün, weniger Beton: Der zentrale Luftschiffplatz ist vielen Menschen ein Dorn im Auge. „Wir wünschen uns einen deutlich stärker begrünten Luftschiffplatz, der Schatten und Feuchtigkeit spendet“, so Kahnert. Stattdessen herrsche dort eine unnötige Betonwüste. Dabei gäbe es genug Platz für Bäume, da keine Tiefgaragen darunter liegen.

Schluss mit Schleichverkehr: Viele Autofahrer und Autofahrerinnen nutzen das Quartier als schlaue Abkürzung, um drei Ampeln zu umfahren. Die Initiative will dem jetzt einen Riegel vorschieben. Die simple Lösung: Poller sollen die Siedlung in zwei Zonen teilen und die Durchfahrt unmöglich machen.

Parken: Anwohnerinnen und Anwohnern fordern Bewohnerparken, um den „Parktourismus“ zu stoppen. „Kommen Sie zu uns; ich lade Sie auf ein Kölsch ein, wenn Sie keinen Falschparker finden“, spottet Kahnert. Kerstin Preuß (CDU) wies dagegen auf zahlreiche halbleere Tiefgaragen hin, und dass Haushalte mit eigenem Stellplatz gar keinen Bewohnerausweis bekämen.

Mehr Lebensqualität für alle: Außerdem stehen Möblierungen, Farbe, mobile Begrünung und neue Spielanlässen auf der Wunschliste (auch in Verbindung mit den Durchfahrtssperren), dass das Straßenland zum Aufenthaltsort wird.

Auch für Fußgängerinnen, Fußgänger und Radfahrende soll es besser werden: mit längeren Grünphasen an Ampeln, mehr Platz auf den Wegen, einer Fahrradstraßen-Zone und einer besseren Anbindung an die KVB-Buslinie 140. (red)