Tragödie in KölnTochter schildert: „50 Prozent seines Körpers brannten“

Richard Bitz legt seinen Arm um seine Frau Regina. Beide sitzen an einem Fenster mit Blick in die Natur.

Regina (70) und Richard (69) Bitz: Das Kölner Ehepaar wurde bei einem Brand in seiner Wohnung in Nippes am 11. Januar 2024 schwer verletzt.

Ihr Habe verbrannt, sie selbst schwerst verletzt: Das Schicksal eines Kölner Ehepaars ist schlimm. Tochter Sonja hat EXPRESS.de geschildert, wie es zu der Feuer-Tragödie kam. Mit einer Spendenaktion möchten sie und ihre Schwester Lydia den Eltern helfen. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Ein folgenschwerer Brand hat ihnen alles genommen – und fast auch ihr Leben ... Regina und Richard Bitz (70, 69) liegen seit dem 11. Januar im Krankenhaus, beide haben schwerste Verbrennungen. 

„Papa ist noch nicht über den Berg“, sagt Tochter Sonja (42) am Sonntag (28. Januar 2024) im Gespräch mit EXPRESS.de. Sie kämpft mit den Tränen. 50 Prozent seines Körpers hätten gebrannt, erklärt sie. Auch ihrer Mutter stehe noch eine OP bevor. 

Wohnung in Nippes: Einsatz von Heizstrahler endet in Katastrophe

Am Nachmittag des 11. Januars war in der Wohnung des Ehepaars in Köln-Nippes die Gasflasche eines Heizstrahlers in Brand geraten. Es kam zu einem regelrechten Feuerball! 

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„Die Gasflasche hatten meine Eltern erst kurz vorher gekauft“, erzählt Tochter Sonja. Nach dem Einkauf habe sich ihre Mutter, die pflegebedürftig ist, ins Bett gelegt. „Weil das Fenster auf Kipp stand, war es im Schlafzimmer eiskalt. Daher wollte mein Vater es dort für sie schnell warm machen“, erklärt die 42-Jährige.  

Zunächst habe der gasbetriebene Heizstrahler auch funktioniert. Doch dann soll die Gasflasche gezischt haben, woraufhin Richard Bitz sie zudrehen wollte – plötzlich fing diese Feuer!

Spendenaktion für Kölner Ehepaar: Schwer verletzt, ganzes Habe verloren

„In seiner Angst dachte er, er müsse die anderen Bewohner und Bewohnerinnen schützen“, schreibt die Tochter auf der Seite von gofundme, wo sie gemeinsam mit ihrer Schwester Lydia für ihre Eltern eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat. Daher sei ihr Vater mit der lodernden Gasflasche aus dem Schlafzimmer, durch die Küche raus in den Garten gelaufen.

Ein fast verbranntes Bett steht in einem Zimmer, die Wände sind schwarz vor Ruß.

So sieht das Schlafzimmer von Regina (70) und Richard (69) Bitz nach dem Brand aus. Wände und Bett sind schwarz vor Ruß, fast alles ist verbrannt. 

Der achtfache Opa erlitt dabei Verbrennungen an beiden Beinen, beiden Armen, beiden Händen und im Gesicht. Er lag im Krankenhaus im Koma und befindet sich inzwischen auf der Intensivstation des Klinikums Merheim, das auf Brandopfer spezialisiert ist.

Hier zu unserer Umfrage:

Seine Frau Regina hat Verbrennungen auf der linken Körperseite – Arm, Bein, Gesichtshälfte. Tragisch: Sie erlitt diese, als ihr Mann mit der brennenden Gasflasche am Bett vorbeilief. Der 69-Jährige wollte verhindern, dass der Brand auf weitere Wohnungen des Mehrfamilienhauses übergreift – seine eigene Wohnung hatte er so jedoch weiter entzündet. 

Löste defekter Verschluss die Feuer-Tragödie in Köln-Nippes aus?

„Er beteuert immer wieder, dass sich der Verschluss der Gasflasche nicht mehr schließen ließ, dass da ein Defekt gewesen sein muss“, so Tochter Sonja. Ihr Vater, ehemaliger Betriebsschlosser bei Ford, sei immer absolut gewissenhaft, beteuert sie: „Wenn er etwas macht, dann nicht 100-, sondern 1000-prozentig.“

Ob ihr Vater mit dem Verdacht eines möglichen Defekts tatsächlich recht hat, ist noch unklar. Die Polizei hat die Gasflasche nach dem Brand sichergestellt. 

Tochter bittet um Spenden: Möchte meinen Eltern Hoffnung geben

Mit der Spendenaktion möchten Sonja Claßen und Lydia Bitz ihren Eltern Hoffnung geben. Deren Parterrewohnung, in der sie seit 43 Jahren wohnen, muss kernsaniert werden. 

„Diese beiden liebenswerten Personen waren immer für andere da, nun brauchen sie selbst Hilfe“, erklärt die 42-jährige Sonja. Jeder Euro sei wichtig. „Sie werden es brauchen – seelisch wie körperlich. Denn sie haben von jetzt auf gleich alles verloren.“