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Dieter BohlenTourabschluss in Köln mit dünnen Witzen und Playback-Hilfe – er will dennoch weitermachen

Dieter Bohlen tritt beim Auftaktkonzert zu seiner Comeback-Tour in der Max-Schmeling-Halle auf.

Dieter Bohlen (hier am 16. April 2023) trat zum Abschluss seiner Tour in Köln auf. Aktuelle Fotos hatte das Management nicht gestattet.

Dieter Bohlen hat in Köln seine Tournee „Das größte Comeback aller Zeiten“ beendet. Die Fans feierten die Zeitreise, der DSDS-Juror wurde von seiner Band überrascht. Aufhören wird der Sänger noch nicht.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Er erhielt mehrere hundert Goldene Schallplatten, 50 Platin-Schallplatten und produzierte Nummer-eins-Hits am Fließband. Dennoch kämpft Dieter Bohlen (69) auch nach 40 Jahren seiner Karriere immer noch um die nötige Anerkennung in Deutschland.

Trotz aller Erfolge als Musikproduzent, Komponist, Songschreiber und Sänger ist die Zeit, in der die Fans ihm die Bude einrennen, lange vorbei. Am Sonntagabend (7. Mai 2023) endete in Köln seine Tournee, die er im typischen Bohlen-Stil „Das größte Comeback aller Zeiten“ genannt hatte.

Dieter Bohlen mit stolzen Eintrittspreisen bei seiner Show

Während zu Modern-Talking-Zeiten Zehntausende zu den Auftritten gepilgert waren, hatten die Veranstalter nun alle Mühe, den Rahmen nicht ganz so trist aussehen zu lassen. Kurzfristig wurden im Palladium Stühle aufgestellt, damit die Halle bei nur knapp 1200 Fans nicht ganz so leer aussah. Vielleicht waren Ticketpreise von 80 Euro oder 240 Euro inclusive „Meet and Greet“ dann doch etwas zu hoch gegriffen.

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Sem Eisinger (29), der Sieger der jüngsten DSDS-Staffel, der auf der Tour normalerweise das Aufwärmprogramm bestritten hatte, fehlte krank. So eröffnete gleich Michael Buffers Stimme den Abend, als dieser rief: „Welcome, here is the sexiest man alive!“

Zwischen den Aufwärm-Nummern („Atlantis is calling“, „Geronimo’s Cadillac“, „Win the Race“, „Jet Airliner“) kalauerte sich Bohlen wie gewohnt durch seine Anekdoten. „Man darf ja vieles nicht mehr sagen. Führerschein zum Beispiel darf man noch sagen, aber Winnetou nicht mehr“, versuchte er einen gequälten Witz.

Über „Nörchen“, die Ex-Ehefrau von Thomas Anders (60), wurde hergezogen und das Rezept für seine nun harmonische Beziehung mit Carina verraten: „Gebt den Frauen ihren Willen – happy wife, happy life“.

Bohlen hatte einen großen Querschnitt seines Schaffens zusammengestellt: viele Songs von Modern Talking und zahlreiche Hits für andere Künstlerinnen und Künstler. Da Yvonne Catterfeld (43, „Für dich“), Ramon Roselly (29, „Eine Nacht“), Beatrice Egli (34, „Mein Herz“) und Chris Norman (72, „Midnight Lady“) alle nicht dabei waren, musste der DSDS-Juror alle Gesangsparts übernehmen. Und Singen gehört nun mal nicht zu seiner Stärke.

Pietro Lombardi kam direkt von Leanos Taufe zum Konzert

So entstand beim wilden Mix zwischen Disco-Fox-Stampfern und Schlagern zwischendurch eine Atmosphäre irgendwie zwischen ZDF-Fernsehgarten und Ferien-Animation. Immerhin war Bohlen-Kumpel Pietro Lombardi (30) noch kurz nach Mülheim gekommen. Der hatte zuvor die Taufe seines Sohnes Leano gefeiert und trug sogar noch den feierlichen Anzug.

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Ganz bei der Sache war der Jury-Kollege aber nicht. Da ihm eine Strophe der 20 Jahre alten DSDS-Hymne „We have a Dream“ nicht einfiel, musste der Song noch mal gestartet werden. Bohlen störte das nicht: „Er ist endlich mal einer, der nicht immer nur schlecht über mich redet. Davon gibt’s ja nicht so viele“.

Einmal kämpfte der Pop-Titan am Sonntag sogar kurz mit den Tränen. Seine Band hatte zum Tour-Abschluss heimlich im Bus ein Lied einstudiert, während der Star mit dem Flieger gekommen war. „Ich sag’ dir eins und das ist klar: In Deutschland gibt’s nur einen, du bist unser Superstar“, sang Background-Stimme Joyello Sabatelli.

Dieter Bohlen: 32 weitere Konzerte – größtenteils im Ausland

„Ich werd‘ ja nicht so oft gelobt, weil ich es eigentlich eher gewohnt bin, auf die Fresse zu bekommen“, sagte Bohlen ergriffen. „Ich bin gerührt und geschüttelt und weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ In diesem emotionalen Moment ließ der 69-Jährige auch gleich noch die Katze aus dem Sack. „Eigentlich sollte das mein letzter Auftritt der letzten Tour werden. Aber: Ich habe gerade einen neuen Vertrag über 32 neue Konzerte unterschrieben.“

2024 und 2025 soll es größtenteils Auftritte im Ausland und einige Open-Airs geben. „Deshalb werde ich euch doch noch öfter sehen“. Nach dem Hit-Feuerwerk mit reichlich Playback-Hilfe zum Schluss – „You can win if you want“, „Cheri Cheri Lady“, „Brother Louie“ und „You’re my heart, you’re my soul“ – stürmten die meisten schon zum Ausgang und verpassten so, wie die Band nochmals als Zugabe „We have a Dream“ anstimmte. Aber die Hardcore-Fans kriegen ja auch in den nächsten Jahren noch ihre Dosis „Didda“.