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Bauern-ProtesteKölner Gastro platzt der Kragen: „Ihr Wohlstandsbauern-Ottos“

Porträt von Daniel Rabe, er trägt eine Mütze und dunkle Kleidung.

Daniel Rabe, hier im Mai 2021, hat sich auf Facebook mit deutlichen Worten zu den Bauernprotesten geäußert.

Mit einem Protestzug will die Landwirtschaftsbranche am Montag unter anderem auch in Köln protestieren. Zu dem Thema hat sich jetzt das Team von der Kölner Gastro „Bagatelle“ geäußert – mit deutlichen Worten.

von Matthias Trzeciak (mt)

Köln droht am Montag (8. Januar 2024) ein massives Verkehrschaos. In der ganzen Region wurden Bauern-Proteste angekündigt. In Köln hat eine Privatperson eine Demo mit 120 Fahrzeugen, davon ungefähr 70 Traktoren, angemeldet.

Das Team von der Gastro „Bagatelle“ hat sich jetzt mit einem Facebook-Post zu dem Thema geäußert und legt sich mit der gesamten Landwirschaftsbranche an. 

Kölner Gastro zum Bauern-Protest: „Ein Teil von euch kann uns richtig heftig am Hintern lecken“

Daniel Rabe und seiner Frau Raja gehören die „Bagatelle“ in der Kölner Südstadt – die Botschaft beginnt erstmal mit einem Lob: „Liebe Landwirte und Landwirtinnen, wir lieben euch. Ihr seid es, die uns ernähren, die uns Butter, Sahne, Mehl, Fleisch und Gemüse bringen, die Gastronomie und Haushalte versorgen und mit Leidenschaft und Herzblut Ackerbau und Viehzucht zum Wohle eines ganzen Landes betreiben.“

Hier mehr lesen: Kritik an Bauern-Protest - Kölner Gastro Bagatelle kassiert Retourkutsche

Weiter heißt es: „Ihr müsst Subventionen und Erleichterungen bei der Steuer bekommen, anders ist euer Gewerbe nicht mehr möglich, es ist geradezu verrückt, was vor allem die EU da anstellt.“

Doch dann kommt das große ABER ... „Ein Teil von euch macht sich gerade massivst unbeliebt und kann uns mal richtig heftig am Hintern lecken. In der Gastronomie haben wir unsere alte und viel zu hohe Mehrwertsteuer zurück, die personellen Kosten steigen ins Unbezahlbare und was beim Thema Energie und sonstigen betrieblichen Kosten hinzugekommen ist seit Krieg und Pandemie, das müssen wir euch nicht erklären. Aber wenn ihr Wohlstandsbauern-Ottos mit euren mächtigen Traktoren jetzt denkt, dass wir die zwei Cent pro Pack Butter nicht mehr vertragen, weil ihr endlich euren schädlichen Diesel versteuern müsst, dann habt ihr euch geschnitten.“

Das Facebook-Posting der „Bagatelle“ zum Bauern-Protest wurde inzwischen gelöscht.

„Ihr Bauernopfer, Nazis und Schwurbler seid schlimmer als die ‚Letzte Generation‘, weil ihr mit euren fetten Maschinen auch noch einschüchtert. Ihr seid gefährlich, greift Politiker an, ihr habt keine Eier und kommt immer nur um Rudel“, schimpft das „Bagatelle“-Team und legt weiter nach ...

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

„Wir lieben alle Landwirte und Landwirtinnen, die sauber in der Birne sind und zu Recht für ihre Interessen kämpfen. Aber diese vaterlandslosen Gesellen und Gesellinnen, die mit Nazis und dicken Traktoren Politiker und Politikerinnen bedrohen und sinnfrei Gülle auf Straßen kippen, mit euch möchten wir nicht im Ansatz etwas zu tun haben oder Waren von euch kaufen. Niente, Nada, Nix!!!“

Der Facebookpost der „Bagatelle“ wurde bereits mehr als 300 Mal gelikt und mehrfach geteilt (Stand: 6. Januar 2024, 11 Uhr).

Deutscher Bauernverband ruft zur Mäßigung auf

Wie das Redaktions-Netzwerk Deutschland (RND) berichtet, haben auch die AfD und verschiedene rechtsextreme Gruppierungen zu diesen Bauern-Protesten aufgerufen.

Der Deutsche Bauernverband hat am Samstag (6. Januar) die Teilnehmenden am Bauern-Protest zur Mäßigung aufgerufen.

Es dürfe keine Aktionen vor Privatwohnungen von Gesprächspartnern oder -partnerinnen oder persönliche Anfeindungen geben, appellierte der Verband auf der Plattform X (ehemals Twitter). „Demo-Symbolik wie Galgen, schwarze Fahnen oder andere Symbole extremistischer Gruppen lehnen wir entschieden ab!“

Hier den Tweet des Deutschen Bauernverbandes anschauen:

Man distanziere sich scharf von Personen, die Umsturzfantasien propagierten oder Gewalt verherrlichten. Das gelte auch für rechtsextremistische Kreise und andere radikale Randgruppen – „auch weil diese teilweise unseren Protest für ihre niederträchtigen Anliegen vereinnahmen wollen“.

Auslöser der Diskussion ist unter anderem eine Protestaktion, die am Donnerstag (4. Januar) in Schleswig-Holstein eskalierte: Dort blockierten Demonstranten an der Nordseeküste eine Fähre und hinderten Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Aussteigen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.