Abo

Ansturm auf Kölner SchlossSo sieht es drinnen aus

Endlich offen! So sieht es im geheimnisvollen Wasserschloss in Köln-Sülz aus.

Was für ein Ansturm! Am Wochenende nutzten unzählige Kölnerinnen und Kölner die einmalige Chance, ein „verborgenes Juwel“ der Stadt zu erobern.

Nach über 400 Jahren öffnete das geheimnisvolle Wasserschloss Weißhaus in Köln-Sülz endlich seine Tore für die Öffentlichkeit.

Wasserschloss in Köln-Sülz: Riesenansturm

Der Andrang war gigantisch! Doch nicht alle Neugierigen schafften es hinein. Wegen des strengen Einlasses mussten viele Besucherinnen und Besucher stundenlang warten – für manche leider vergeblich.

Dass die Tore überhaupt aufgingen, ist dem neuen Schlossherrn zu verdanken: Vor fünf Jahren kaufte der Berliner Matratzen-Millionär Adam Szpyt das Anwesen für fast sieben Millionen Euro.

Jahrzehntelang war das mittelalterliche Bauwerk an der Luxemburger Straße ein Mysterium. Hohe Mauern und dichte Zäune versperrten jede Sicht. Ein Blick auf den verwunschenen Park oder die prunkvollen Gebäude? Unmöglich!

Kaum jemand wusste, wie es wirklich aussieht. Fotos vom Inneren? Absolute Mangelware! Kein Wunder, dass sich um das gesamte Gelände ein echter Mythos rankte.

Kölner Wasserschloss: Sogar mit Pool und Sporträumen

Das riesige Gelände, fast 21.000 Quadratmeter groß, ist komplett mit Kameras überwacht. Neben dem zweistöckigen Herrenhaus mit seinem markanten Dach und einer neugotischen Kapelle gibt es sogar einen modernen Flachbau mit Pool und Sporträumen.

Die Geschichte des Weißhauses reicht weit zurück: Schon 1378 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Damals war es das erste befestigte Haus vor den Toren der Stadt an der Straße nach Trier.

Ab 1669 nutzten die Äbte von St. Pantaleon das Schloss als schicke Sommerresidenz. Sein ursprünglicher Name: „Zu dem Wyssenhuys“. Das Anwesen hat einiges mitgemacht: 1474 im Neusser Krieg zerstört, später durch Feuer und Hochwasser beschädigt, aber immer wieder als prächtiges Wasserschloss aufgebaut.

Keine News mehr verpassen: Jetzt hier gratis die EXPRESS-App für iPhone oder Android runterladen.

Später wurde es Staatseigentum, bis es 1849 der Kölner Kaufmann Johann Adam Jansen kaufte und die Kapelle bauen ließ. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss bis 1953 liebevoll restauriert.

Im 20. Jahrhundert war es im Besitz des Frechener Unternehmers Heinrich Wolf, dem auch das Weißhaus-Kino gehörte. Nach seinem Tod 2010 stand es lange zum Verkauf. Der Preis sank von 8,5 auf rund 6,8 Millionen Euro. 2020 schlug dann der Berliner Unternehmer Adam Szpyt zu. Schon damals versprach er, dort „vielleicht etwas für Künstler“ zu machen. Dieses Versprechen hat der Matratzen-König jetzt eingelöst. (red)