Schock in Kölner VeedelWeitere Giftköder-Meldung nach Tod von zwei Hunden – „mettwurstartig“

An einem Baumstamm hängt ein Zettel mit der Aufschrift „Vorsicht! Giftköder“. Im Hintergrund geht ein Mann, der einen Hund an der Leine hat.

Eine Kölnerin warnt vor ausgelegten Giftködern in Köln-Sülz (hier ein Symbolfoto). 

Eine Kölnerin berichtet vom Tod zweier Hunde in Sülz und warnt vor vergifteten Ködern. Jetzt gibt es einen weiteren Tatort. 

von Iris Klingelhöfer  (iri)

In einem Kölner Veedel geht die Angst um – vor einem Hundehasser oder einer Hundehasserin! Wie EXPRESS.de-Leserin Nicole (42) berichtete, seien am Mittwoch (14. Mai 2025) in Sülz zwei Hunde mit Giftködern vergiftet worden. 

„Ich als Hundebesitzerin sowie viele hundert andere bei uns in Sülz sind schockiert“, erzählte sie. Die vergifteten Köder lagen im Bereich des Beethovenparks, wo sich auch eine beliebte Hundewiese befindet. Jetzt gibt es eine weitere Giftköder-Meldung in Sülz, diesmal an der Euskirchener Straße.

Köln-Sülz: Mutmaßliche Giftköder in und um den Beethovenpark

Hundehalterin Elke K. meldete, dass „mettwurstartige Köder auf beiden Seiten des Schotterweges“ ausgelegt seien. Ihre Hündin hätte einen gefressen und wäre jetzt in der Tierklinik. In einem Update schrieb die Kölnerin, dass es ihrem Vierbeiner wieder gut gehe. 

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„Wir haben Glück gehabt. Eine Anzeige bei der Polizei ist gemacht“, vermeldete Elke K. in der Facebookgruppe „Sülz, bester Stadtteil von Köln“ und warnte: „Passt auf Eure Hunde auf!“ 

Die Euskirchener Straße liegt nur wenige hundert Meter vom Beethovenpark entfernt. Dort war am Mittwoch ein Labrador verendet, nachdem er einen Giftköder am Pilzberg im Beethovenpark gefressen hatte. „Der andere, ein 14-jähriger Mischling von einer Bekannten, hat den Giftköder in der Kleingartenanlage Nähe Aquarienweg gefressen“, berichtete Nicole gegenüber EXPRESS.de.

Inzwischen hat sie erfahren, dass ihre Bekannte mit der Mischlingshündin morgens spazieren waren und die Hündin dann zu Hause kollabiert war – mit Schaum vor dem Maul, die Augen verdreht, von Krämpfen geschüttelt. 


Habt ihr als Hundehalter/-halterin Angst vor Giftködern? Habt ihr in Köln schon mal einen Köder gefunden? Dann meldet euch bei uns mit eurer Geschichte!

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„Sie sind wohl noch zum Tierarzt, doch der konnte nichts mehr tun“, so die 42-Jährige am Samstag (17. Mai) gegenüber EXPRESS.de. Da die Hündin recht robust war, müsse es sich um ein starkes Gift handeln, vermutet sie. Traurig erzählt sie, dass ihre Bekannte am Samstag eigentlich in den Urlaub fahren wollte, damit ihre alte Hündin nochmal das Meer erlebt...

Nicole hat jetzt auch Angst um ihre Labrador-Hündin Amy (8). „Ich traue mich nicht mehr, mit ihr dort langzugehen“, sagt sie. Auch alle andere Hundehalterinnen und -halter würden seitdem einen Bogen um den Beethovenpark machen und zum Gassigehen in andere Gegenden ausweichen. „Viele haben sich für ihre Vierbeiner auch einen Fress-Schutz besorgt“, erzählt Nicole. 

Giftköder in Köln-Sülz: Auch Joachim S. postet Warnung auf Facebook

Auch Joachim S. postete auf Facebook eine Warnung. Wütend schrieb er, dass Mittwochmorgen wieder ein Hund vergiftet worden sei. Als Tatort gibt er den Beethovenpark, vermutlich Sülzer Aquarienweg, an. „Passt auf eure Hunde auf“, appellierte er.

S. erklärte auf Nachfrage einer Facebook-Userin, dass er den verstorbenen Hund und dessen Frauchen kennen würde. Aber über die Art des Giftköders habe er keine Informationen.

Bereits mehrere Hundebesitzerinnen und -besitzer haben auf seinen Post reagiert, bedanken sich fürs Bescheidsagen. „Das wäre für mich der größte Horror, weil mein Hund ein Müllschlucker ist. Da hat man nicht Augen genug“, heißt es in einem der Kommentare.

Eine Frau berichtet, dass der Hund von einer Freundin auch vergiftet worden sei, allerdings in Brühl. Das Tier sei gerade mal sieben Monate alt gewesen.

Ende letzten Jahres hatte ein Facebookpost von einem Foto für Entsetzen gesorgt – darauf ein Stück rohes Fleisch, das mit einem scharfen Metallstück, vermutlich einer Rasierklinge, präpariert worden war. Den tödlichen Köder hatte eine Frau beim Spaziergang im Kölner Stadtteil Wahn entdeckt.

Kurz zuvor hatte Dogorama, eine App für Hundehalterinnen und -halter in Deutschland, Daten veröffentlicht, wonach Köln neben Berlin, Hamburg und München zu den gefährlichsten Städten für Hunde gehört. So waren seit Mitte 2021 bei Dogorama aus Köln rund 400 Meldungen von Giftködern eingegangen – meist Wurst oder Hackfleischbällchen, die mit Rattengift, Schneckenkorn, Rasierklingen oder Reißzwecken versehen worden waren.