Eine Chance, die es nur selten gibt! Das sonst für neugierige Blicke verborgene Wasserschloss Weißhaus in Köln-Sülz öffnet seine Pforten. Und das hat die Stadt einem Matratzen-Millionär zu verdanken.
Köln-SülzMatratzen-König öffnet geheimes Wasserschloss

Copyright: Max Grönert
Das Kölner Wasserschloss Weißhaus. (Archivfoto)
Aktualisiert06.09.2025, 09:21
Das ist eine echte Überraschung für viele Kölnerinnen und Kölner! Das prächtige Wasserschloss Weißhaus, normalerweise ein gut gehütetes Geheimnis, ist an diesem Wochenende für alle geöffnet.
Seit Freitag (5. September) bis Sonntagabend haben Besucherinnen und Besucher die einmalige Chance, einen Blick hinter die alten Mauern zu werfen. Und das Beste: Der Eintritt ist frei!
Im Inneren des Schlosses in Sülz (Luxemburger Straße 201) wartet eine Kunstausstellung. Am Samstag und Sonntag ist das sehenswerte Weißhaus von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Dort stellen verschiedene Künstlerinnen und Künstler ihre Werke aus.
Hinter der Aktion steckt der Schlossherr höchstpersönlich: Unternehmer Adam Szpyt, der mit Matratzen Millionen verdiente. Schon als er das Anwesen 2020 kaufte, machte er eine geheimnisvolle Ankündigung. Das Weißhaus sei „ein wunderschönes Gebäude“, erklärte Szpyt damals. „Wir haben etwas vor damit, die Stadt kann gespannt sein. Vielleicht werden wir dort etwas für Künstler machen.“ Fünf Jahre später löst er sein Versprechen ein! „Mit Vergnügen Köln“ und die „Kölnische Rundschau“ hatten zuerst über die Ausstellung berichtet.
Der Verkauf des Schlosses war damals ein echter Krimi. Die Vorbesitzer wollten über acht Millionen Euro für das Schmuckstück samt neugotischer Kapelle und riesigem 20.000-Quadratmeter-Grundstück haben. Sowohl die Makler als auch die Vorbesitzer machten lange ein Geheimnis um den neuen Eigentümer.
Sogar die Stadt Köln und die Universität wollten das Schloss kaufen, doch es kam zu keiner Einigung. Der Unternehmer schlug schließlich zu und es wurde still um das historische Wasserschloss mitten in Köln.
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Die Stadt bemüht sich weiterhin um Einfluss. Ziel ist es, den politischen Auftrag umzusetzen und den Park für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Bereits 2015 hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen, mit dem Eigentümer eine Vereinbarung zu treffen, „die unter strikter Beachtung des Denkmalschutzes eine Öffnung der Parkanlage ermöglicht“.
Die Geschichte des Schlosses geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Nach dem Einmarsch Napoleons in Köln ging es in staatlichen Besitz über. Im Jahr 1849 wurde die Anlage dann wieder von einem Privatmann erworben. (red)