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3-G bei der KVBNach Sorge vor Übergriffen: So sind die ersten Kontrollen gelaufen

Köln: Die KVB-stellt ihre neuen Fahrgastzahlen vor.
KVB-Haltestelle Neumarkt.

Die Fahrgäste der Kölner Verkehrsbetriebe müssen aktuell mit 3-G-Kontrollen rechnen. Wie läuft es bisher? Auf dem Symbolfoto steigen Fahrgäste im März diesen Jahres am Neumarkt aus. 

Seit dem 24. November 2021 müssen in den Bussen und Bahnen der Kölner Verkehrsbetriebe 3-G-Kontrollen durchgeführt werden. Ein Sprecher schildert gegenüber EXPRESS.de, wie es bisher läuft.

von Madeline Jäger (mj)

„Guten Tag, Ihren Fahrschein und einen der 3-G-Nachweise bitte“, diesen Satz müsste man seit zwei Wochen in den KVB-Bahnen eigentlich ständig hören. Doch wer seit der Einführung der 3-G-Kontrollen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Köln unterwegs ist, dem wird aufgefallen sein, dass sich noch nicht so wahnsinnig viel verändert hat.

Viele Kölner Fahrgäste wurden noch nicht ein einziges Mal kontrolliert. Wie kann das sein? EXPRESS.de hat bei den Kölner Verkehrsbetrieben nachgehört, wie es mit den Kontrollen bisher läuft.

3-G in der KVB: „Flächendeckende Kontrolle ist nicht zu realisieren“

Wer momentan keinen 3-G-Nachweis in öffentlichen Verkehrsmitteln erbringen kann, der muss nach Angaben der KVB satte 250 Euro zahlen. Wenn ein Fahrgast wiederholt nicht nachweisen kann, dass er geimpft, genesen oder frisch getestet ist, muss er sogar 500 Euro zahlen. Von der 3-G-Regel ausgenommen sind Kinder unter sechs Jahren sowie Schülerinnen und Schüler, weil sie regelmäßig im Unterricht getestet werden. Doch wie laufen die 3-G-Kontrollen in Köln bisher?

„Unser Kontrollpersonal überprüft im Rahmen der Fahrscheinkontrolle stichprobenartig – wie es im Gesetz vorgesehen ist – auch die Einhaltung der 3G-Regel. Eine flächendeckende Kontrolle ist angesichts der kurzen Haltestellenabstände und des häufigen Fahrgastwechsels im innerstädtischen Betrieb nicht zu realisieren“, sagt KVB-Sprecher Stefan Pesch.

Die am 24. November 2021 eingeführte 3-G-Regel im öffentlichen Nahverkehr hat vor allem für die Kontrolleure ihre Schattenseiten. Bereits vor der Einführung der Regel befürchteten die Kölner Verkehrsbetriebe, dass ihre Mitarbeiter mit einem gesteigerten Aggressionspotential konfrontiert sein könnten, wenn sie 3G-Kontrollen durchführen.

3-G in der KVB: „Diskussionen über rechtliche Grundlagen oder Sinn“ 

Doch wie wird die 3-G-Regel seit der Einführung von den Kölner Fahrgästen nun tatsächlich aufgenommen? 

„Generell kann man sagen: Der allergrößte Teil der Befragten legt den Nachweis der Immunisierung oder eines Testes anstandslos vor. Mit wenigen Fahrgästen entstehen Diskussionen etwa über die rechtlichen Grundlagen oder die Sinnhaftigkeit der neuen Regelungen. Unsere Kolleginnen und Kollegen versuchen in solchen Fällen, Aufklärung zu leisten und deeskalierend zu handeln, um Eskalationen zu vermeiden. Sie können im äußersten Fall von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und Fahrgäste aus Bus oder Bahn verweisen. Bußgelder können sie nicht verhängen“, so Pesch.

3-G in der KVB: Mitarbeiter geben Personalien an Ordnungsamt weiter

Dafür sei das Kölner Ordnungsamt zuständig. „Die Betreiber des ÖPNV dürfen die Personalien von Personen abfragen, die das Angebot ohne 3G oder Maske nutzen. Und dann diese Daten an die Bußgeldstelle des Ordnungsamtes weitergeben, sodass von dort aus eine Ahndung des Verstoßes gemäß dem Bußgeldkatalogs des Landes NRW angestrengt werden kann“, erklärt Stadtsprecherin Simone Winkelhog auf Anfrage.

Dies sei auch bereits geschehen. So auch bei einer Schwerpunkt-Kontrolle in Ehrenfeld. Von 837 kontrollierten Fahrgästen konnten fünf Personen keinen 3-G-Nachweis erbringen, sie erwartet nun ein Bußgeldverfahren. 

Gesamtzahlen zu den bisher geleisteten 3-G-Kontrollen kann KVB-Sprecher Matthias Pesch aktuell nicht nennen und gibt daher Auskunft zur Bilanz einzelner 3-G-Kontrollen. 

Landesweite 3-G-Kontrollen in NRW am 13. Dezember 2021

Bei einer großangelegten Kontrollaktion am Montag (13. Dezember 2021) in ganz Nordrhein-Westfalen sei die 3G-Pflicht in Bussen und Bahnen überprüft worden. In rund sieben Stunden hätten Verkehrsunternehmen und Ordnungsbehörden 260 Fahrgäste erwischt, die weder Impfung, Genesung oder aktuellen Negativ-Test hätten nachweisen können, teilte das NRW-Verkehrsministerium am Abend mit.

Wie viele Bußgelder daraus folgen, könne erst nach einer abschließenden Bilanz ermittelt werden. Kontrolliert wurde auf den Strecken in Richtung der Hauptbahnhöfe von Düsseldorf, Bielefeld, Münster und Köln.

„Am Montag haben wir parallel zum landesweiten 3G-Kontrolltag gemeinsam mit dem Ordnungsamt auf unterschiedlichen Linien im Streckennetz kontrolliert. Dabei hat das Ordnungsamt zwischen 10 und 13 Uhr 350 Personen kontrolliert, 13 haben gegen die 3G-Regel verstoßen, konnten also keinen Nachweis über Impfung, Genesung oder Test vorweisen. Sie haben eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige erhalten“, erklärt der Sprecher. Auch zwischen 17 und 20 Uhr sei kontrolliert worden.

3-G Kontrollen in KVB: Hunderte Passagiere kontrolliert, wenige ohne Nachweis unterwegs

„Bei einer Kontrolle durch unser Personal am vergangenen Dienstag (7. Dezember 2021) wurden stichprobenartig insgesamt 330 Fahrgäste kontrolliert – lediglich fünf waren weder genesen, geimpft oder getestet oder weigerten sich, einen Nachweis vorzuzeigen. Sie wurden aus den Fahrzeugen verwiesen. Bei einer gemeinsamen Kontrolle mit dem Ordnungsamt am vergangenen Mittwoch (8. Dezember 2021) wurden von 450 Personen zehn Personen ohne 3G-Nachweis angetroffen“, so die erste Bilanz des Sprechers.

3-G-Kontrolle in der KVB: Manche weigern sich, Nachweis zu zeigen

Ähnlich habe es bei 3G-Kontrollen am vergangenen Donnerstag (9. Dezember 2021) ausgesehen. Hier wurden rund 2.500 Fahrgäste kontrolliert, 41 hatten keinen Nachweis dabei oder weigerten sich, ihn zu zeigen. Sie mussten Bus beziehungsweise Bahn verlassen.

Laut KVB zeigten die bisherigen Zahlen, dass sich die Mehrheit der Fahrgäste in Köln bislang an die 3G-Regel halten würden. Doch bisher hätten nicht täglich und auf allen Strecken enorm viele 3-G-Kontrollen stattgefunden und die genannten Kontrollen dürften noch lange nicht die letzten gewesen sein.