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Kölner Kinky-NächteWas wirklich in den Clubs passiert

Leicht bekleidete Menschen tanzen im Scheinwerferlicht in einer Disco.

Sexy, anders, frei. Was auf Kinky Partys passiert, bleibt auf Kinky Partys. Es gibt keine Handys, nur Lust am Feiern.

Hier wird’s heiß – und zwar richtig. Während viele glauben, erotische Partys seien nur ein Randphänomen, zeigen neue Daten: Deutschland feiert so offen, vielfältig und lustvoll wie nie zuvor. Und was passiert wirklich hinter den Türen dieser Clubs? Louisa Noack hat mit einem Veranstalter gesprochen, der seit über 20 Jahren in der Szene ist und der erzählt, wie sich die Partys verändern, wer heute alles kommt und warum sich besonders Frauen dort sicherer fühlen als in jedem normalen Club.

JOYclub hat über 30.000 Events in ganz Deutschland ausgewertet und die Zahlen bestätigen, was Insider längst wissen: Die klassische Swingerparty verliert an Glanz, dafür boomen Kinky- und Dancepartys.

<b>„Ich bin da damals einfach reingerutscht – ohne zu wissen, dass es sowas gibt.“</b>
Hartmut Oehmen

Ein Veranstalter solcher Partys ist Hartmut Oehmen. Er erzählt, wie seine Geschichte begann: „Ich bin vor 23 oder 24 Jahren völlig zufällig in eine offene Kinky-Party in Köln geschlittert; ohne zu wissen, dass es sowas überhaupt gibt.“ Was folgte, war ein klassischer Szenemoment: Eine spontane Idee, die völlig eskalierte.

„Ich habe dann damals für ein befreundetes Paar eine Welcome-Back-Party organisiert – erst in einer ganz kleinen Location. Und plötzlich waren da über 180 Gäste angemeldet.“ Der Clubbesitzer sprach ihn an:„Er sagte: ‚Guck mal, wie voll es hier war. Wir müssen uns mal unterhalten.‘ So bin ich Veranstalter geworden wie die Jungfrau zum Kind.“

JOYclub-Studie zeigt: Deutschland wird kinky – und jünger

Laut JOYclub wurden zwischen Oktober 2024 und September 2025 mehr als zwei Millionen Gäste auf erotischen Partys gezählt.

Die Entwicklung in Zahlen:

Swingen bleibt das beliebteste Format, verliert aber Reichweite.

Das Wort „kinky“ im Titel sorgt für deutlich mehr Zusagen – und zieht vor allem jüngere Frauen und Männer an.

Berlin bleibt zwar Hotspot Nummer eins, während NRW starke Schwankungen zeigt. In Köln und Umgebung mussten laut Report einige Clubs schließen; neue Organisatoren seien aber nachgerückt.

Von Techno-Fans bis zu Paaren, die mal was Neues wollen.

Hartmut Oehmen widerspricht dem Klischee, dass nur „Erfahrene“ zu solchen Events gehen: „Natürlich sind Szene-Gänger dabei. Aber auch viele Paare, die mal was Neues ausprobieren wollen. Und ja: auch Techno-Fans. Denn gute elektronische Musik ist unglaublich wichtig.“

Die Partys seien heute generationsoffener als je zuvor: „Ein Clubbesitzer hat mich neulich in den Arm genommen und gesagt: ‚Es ist eigentlich unmöglich, 25-Jährige und 50-Jährige an einem Abend durch dieselbe Tür zu kriegen.‘ Aber auf unseren Partys passiert genau das. Dieses Family-Vibe-Gefühl, das macht es aus.“


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„Die Erotik liegt in der Luft – aber es ist kein kleines Speed-Dating.“ Viele stellen sich erotische Partys als reine Sexveranstaltungen vor – der Veranstalter lacht darüber: „Ein normales Tanzevent ist es ganz sicher nicht. Aber ein kleines Speed-Dating auch nicht.“ Was wirklich passiert? „Die knisternde Erotik liegt natürlich überall im Raum. Die Option sexuell aktiv zu werden, spielt eine große Rolle. Es ist aber eben die Option. Niemand muss.“ Der besondere Reiz: ein gemeinsamer Raum, freie Körperlichkeit, Respekt gepaart mit guter elektronischer Musik.

Was macht eine Party eigentlich so richtig „kinky“?

Eine der zentralen Fragen und seine Antwort ist bemerkenswert differenziert: „Der Wandel der Zeit zeigt, dass gerade die jüngere Generation gut gematcht werden möchte. Deshalb schauen wir uns jede einzelne Anmeldung persönlich an; nur passende Profile werden bestätigt.“ Sie lehnen viele Anmeldungen ab: „Bei größeren Events bestätigen wir oft über 300 Anmeldungen nicht. Deshalb gibt es auch keine Abendkasse, da siehst du nur den ersten Eindruck. Es kommt auf das Mindset an.“

Hartmut Oehmen fasst es in einem Satz zusammen: „Die Addition von passenden Mindsets macht den Erfolg einer Kinky-Party aus.“

Sicherheit vor Erotik und Awareness als Grundprinzip

Der Veranstalter legt großen Wert auf Sicherheit und erklärt, warum besonders viele Single-Frauen kommen: „Die Zahl der Frauen ist bei uns so hoch, weil sie sich trotz leichter Bekleidung viel sicherer fühlen als in jeder normalen Diskothek.“ Ein Grund dafür: das Awareness-Team.„Unsere Head-of-Awareness Elea ist eine lesbische Transfrau. Dazu kommen die Sugar-Twins aus der Kölner Gay Szene. So findet jede Person die passende Ansprechperson, egal mit welcher Orientierung.“

Er betont: „Wir sind viel weniger sexuell, als die Medien es oft darstellen. Alles passiert in gegenseitigem Einvernehmen und es ist friedlich.“

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Trotzdem gebe es noch viel zu viele Vorurteile. Seine Antwort ist eindeutig: „Es muss weniger Klischee geben. Weniger Voyeurismus. Und mehr Anerkennung dafür, dass das hier ein sicherer Raum ist. Ein Space, in dem Menschen einfach sein dürfen.“

Lustvoll feiern und immer strukturiert, sicher und vielfältig

Die JOYclub-Daten zeigen deutlich: Erotikpartys sind längst im Mainstream angekommen; nur moderner, diverser und selbstbestimmter als früher. Und das Interview bestätigt:

Wer kommt, will Atmosphäre, Vibes und Freiheit.

Sicherheit hat Priorität.

Erotik ist kein Zwang, sondern Möglichkeit.

Und das Publikum ist viel bunter, älter, jünger und toleranter, als man denkt.

Hartmut Oehmen fasst es noch einmal zusammen: „Alles passiert im Einvernehmen – und das ist das Schönste. Ein Raum, in dem niemand verurteilt wird.“