Der 1. FC Köln trifft im letzten Bundesliga-Spiel des Jahres auf Union Berlin. Dabei kommt es zum Wiedersehen mit Steffen Baumgart, zu dem Lukas Kwasniok eine besondere Verbindung hat.
Spannendes Trainer-DuellKwasniok beeindruckt von Baumgart: „Weiten Weg vor mir“
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Es gilt ein letztes Mal in diesem Jahr, alle Kräfte zu bündeln. Der 1. FC Köln kämpft am Samstag gegen Union Berlin um die letzten drei Punkte des Jahres. Nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg wäre ein Dreier gegen die „Eisernen“ Gold wert, um mit einem guten Gefühl ins neue Jahr zu starten.
Wenngleich Lukas Kwasniok (44) nach zuletzt schwierigen Wochen (noch) nicht nervös wird. „Es ist normal, dass man mal vier, fünf oder sogar acht Spiele in Folge nicht gewinnt, wenn man um den Klassenerhalt kämpft. Es gilt, ruhig und sachlich zu bleiben und nicht in Hysterie zu verfallen“, sagt der FC-Coach.
Kwasniok: „Befinden uns im Tal“
Er weiß auch, dass seine Mannschaft mal wieder die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive finden muss. Gerade im Spiel mit dem Ball agierte seine Elf zuletzt eher eindimensional, wie Kwasniok zugibt: „Wir spielen den Ball zu Said und drücken die Daumen. Ich habe nicht die optimale Marschroute in den vergangenen Wochen gefunden.“
Das Ergebnis: Nach einem bärenstarken Start musste der Aufsteiger zuletzt Federn lassen. Mit 16 Punkten ist man zwar weiterhin voll im Soll, doch der Abstand auf einen direkten Abstiegsplatz ist auf fünf Punkte geschmolzen.
Der FC kämpft mit zehn anderen Mannschaften um den Klassenerhalt. „Die ersten acht sind oben auf den Bergen, das ist eine völlig andere Welt. Die Aussicht dort oben ist auch schöner. Wir aber befinden uns im Tal. Das muss man nur realistisch einordnen“, sagt der Coach.
Der Weg bergauf führt ausgerechnet über Union Berlin und Steffen Baumgart (53). Der Kölner Ex-Coach wurde fast auf den Tag genau vor zwei Jahren entlassen (21. Dezember 2023). Mit Kwasniok steht inzwischen ein ähnlich emotionaler Typ an der Seitenlinie, die beiden werden gerne miteinander verglichen.

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Verstehen sich gut: Lukas Kwasniok und Steffen Baumgart, hier beim Duell zwischen dem HSV und Paderborn am 28. September 2024.
Auch wenn den FC-Coach die ständigen Vergleiche nerven, hat er großen Respekt vor seinem Trainer-Kollegen: „Ich freue mich auf das Wiedersehen. Er hat das Herz am richtigen Fleck und ist wie ich ein emotionaler Typ.“
Beide kennen und schätzen sich seit Jahren, in Paderborn übernahm Kwasniok 2021 unmittelbar das Zepter von Baumgart und bekam dabei überraschende Hilfe. „Ich fand es bemerkenswert, wie er mir damals den Stab in Paderborn übergeben hat. Er hat sich Zeit genommen, mir seine Einblicke zu schildern. Das hat mir den Start erleichtert“, sagt Kwasniok.
Es gibt aber noch eine Sache, die Kwasniok bemerkenswert findet: Baumgarts Fitness. Von der würde sich der FC-Trainer gerne eine Scheibe abschneiden: „Was ich in den letzten Wochen am beeindruckendsten fand, ist seine körperliche Performance. Er ist anscheinend sehr sportlich unterwegs und hat einiges runtergemacht. Da habe ich noch einen weiten Weg vor mir.“
Punktetechnisch ist es dagegen nur ein kurzer Weg. Mit einem Sieg könnte der FC an Union vorbeiziehen und mit einem guten Gefühl die besinnlichen Tage genießen.

