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Mitten im WinterKölner Bad schlägt Alarm: „Akuter Handlungsbedarf“

Das Waldbad in Köln-Dünnwald im Sommer 2021

Das Waldbad in Köln-Dünnwald im Sommer 2021

Aktualisiert

Das Waldbad in Köln-Dünnwald ist marode – das Wasser läuft aus. Jetzt haben sich die Betreiber und Betreiberinnen mit einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit gewendet.

Mitten im Winter schlagen die Betreiber und Betreiberinnen des beliebten Kölner Waldbads im Stadtteil Dünnwald Alarm: „Wir stehen kurz vor einer Situation, in der wir im Frühjahr kein Schwimmangebot mehr gewährleisten können.“

Die Lage ist dramatisch. „Die Folie sowohl im Schwimmer- als auch im Nichtschwimmerbecken ist beschädigt – wir verlieren derzeit einen Meter Wasser pro Woche. Ein nachhaltiges Sanierungskonzept liegt vor, die Problematik ist der Stadt Köln bekannt, und dennoch passiert bislang nichts. Es besteht akuter und dringender Handlungsbedarf“, heißt es in einem Instagram-Beitrag.

Bis zum 15. Januar 2026 müsse eine Beschlussvorlage verabschiedet werden, damit eine Förderung aus dem Bundesprogramm der Bundesregierung überhaupt möglich ist, erklären die Badbetreiber. Werde diese Frist versäumt, trage die Stadt die volle Verantwortung für die Folgen.

Insgesamt soll die Sanierung des Bades acht Millionen Euro kosten. Das alte Becken soll durch ein Edelstahlbecken ersetzt werden. 3,5 Millionen Euro sollen vom Bund kommen – 4,5 Millionen Euro müsste die Stadt dazusteuern.

„Vor dem Hintergrund der alarmierenden Zahlen zu Badetoten, der massiv sinkenden Schwimmkompetenz bei Kindern und Jugendlichen sowie der bevorstehenden langen Schließung des Agrippabads kann sich Köln keinen weiteren Verlust an Wasserflächen leisten – insbesondere nicht im Schul- und Vereinsschwimmen. Von den neun Schulschwimmbecken in Köln sind derzeit fünf außer Betrieb. Diese Entwicklung ist dramatisch“, warnen die Betreiber und Betreiberinnen.

„Wir erwarten keine weiteren Sonntagsreden, sondern konkretes Handeln und eine verlässliche Unterstützung des Ehrenamts im Sinne der Daseinsvorsorge für alle Kölnerinnen und Kölner“, so der Appell an die Stadt.

Seit 2020 setzen der Einrichtung die Folgen der Corona-Pandemie und die in Folge der Inflation explodierten Preise für Energie zu. Bisher gab es immer eine Rettung. 

Das Bad wird seit mehr als 100 Jahren vom Freien Ortskartell Köln-Dünnwald e.V. betrieben. Es handelt sich also nicht um ein städtisches Bad der KölnBäder GmbH.

Trotz marodem Becken fand am Wochenende im Waldbad das Eisschwimmen statt. Die Veranstaltung wurde zum vierten Mal angeboten und war bereits Wochen vorher ausgebucht.