Es steht fest! Das Agrippabad schließt zum 1. Januar, doch die geplante Sanierung ist geplatzt. Für treue Badegäste ein Schock.
Sanierung geplatztBeliebtes Kölner Bad macht trotzdem dicht

Copyright: Alexander Schwaiger
Das Agrippabad schließt zum 1. Januar 2026.
Aktualisiert
Hartmut Schergel (81) steht vor „seinem“ Bad und findet klare Worte. Seit 30 Jahren zieht er hier jeden Donnerstag seine Bahnen. Doch damit ist ab dem 1. Januar Schluss. Sein Urteil? „Scheiße“, platzt es aus ihm heraus. „Wir wissen nicht, wohin.“
Der Grund für seinen Frust ist ein echtes Bäder-Chaos! Zwar schließt das beliebte Agrippabad in der Innenstadt pünktlich zum Jahreswechsel, doch der geplante Start der dringend nötigen Sanierung wurde von den Kölnbädern abgesagt. Das Bad bleibt dicht, aber die Bagger rollen nicht.
Was steckt dahinter? Offiziell ist von „neuen Rahmenbedingungen“ die Rede, die geprüft werden müssten. Was das genau bedeutet, wollen die Kölnbäder erst am 15. Dezember verraten, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet. Für Tausende Besucherinnen und Besucher, Schulen und Vereine beginnt eine lange Zeit der Ungewissheit.

Copyright: Max Grönert
Leere Becken: So sah das Agrippabad schon während der Corona-Pandemie aus. Nun droht eine lange Schließzeit.
Das Agrippabad ist kein gewöhnliches Schwimmbad. Es ist mit seinem Sportbecken, dem Zehn-Meter-Sprungturm, der 130 Meter langen Rutsche und dem großen Sauna- und Fitnessbereich eine Institution. Mit 418.350 Nutzerinnen und Nutzern im Jahr 2024 ist es das zweitbeliebteste Bad der Stadt – nur das Lentbad zieht mehr Menschen an.
Doch der Glanz ist verblasst. Das Gebäude aus dem Jahr 1958 ist in die Jahre gekommen, die Technik gilt als „wirklich marode“, wie Bäderchefin Claudia Heckmann schon vor zwei Jahren zugab. Die Sanierung sollte den Charme der 90er-Jahre endgültig vertreiben und war mit 22,3 Millionen Euro und einer Dauer von anderthalb Jahren geplant.
Nun also der plötzliche Stopp. Und eine Weiteröffnung bis zum neuen Sanierungsstart? Ausgeschlossen, so die Bäder. Ab dem 1. Januar 2026 können keine Tickets mehr gebucht werden.

Copyright: Matthias Hendorf
Hartmut Schergel (81) ist seit 30 Jahren Stammgast und weiß nicht, wo er künftig schwimmen soll.
Für die Vereine und Schulen beginnt nun das große „Schwimmbad-Tetris“, wie es ein Verantwortlicher nennt. Die Kapazitäten in anderen Bädern sind begrenzt.
Wolfgang Engel von der Freien Wassersportvereinigung Köln fürchtet, viele Mitgliederinnen und Mitglieder zu verlieren. Er kritisiert die Prioritäten der Stadt und verweist auf die Milliarden-Kosten für die Opern-Sanierung: „Für das Geld hätte die Stadt viele Sportstätten, Schwimmbäder oder Bewegungsparcours bauen können.“ (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
