Michael SchumacherDie Familie beharrt auf Geheimhaltung seines Gesundheitszustandes

Michael Schumacher sitzt in einem Renn-Auto.

Michael Schumacher bei einem Rennen im National Stadion in Bangkok am 15. Dezember 2012. 

Viele Motorsport-Fans hoffen immer noch auf Neuigkeiten um den Gesundheitszustand von Michael Schumacher. Seine Familie beharrt jedoch weiter auf seine Privatsphäre. 

von Oliver Reuter (reu)

Wie geht es Michael Schumacher (54)? Diese Frage beschäftigt zehn Jahre nach seinem tragischen Skiunfall vom 29. Dezember 2013 weiterhin Millionen von Menschen. Bekannt ist nur, dass der Kerpener Renngott beim Aufprall auf einen Felsen schlimme Gehirnverletzungen erlitten hat.

Seine Frau Corinna (54) und die Familie kämpft derweil um die Wahrung seiner Privatsphäre. Schumis Zustand bleibt geheim, das bestätigt jetzt noch einmal sein Anwalt Felix Damm.

Damm erläutert in einem Interview mit dem Juristen-Magazin „Legal Tribune Online“: „Wir haben auch mal überlegt, ob eine finale Meldung über den Gesundheitszustand der richtige Weg sein könnte. Doch danach wäre ja nicht Schluss gewesen und es hätten dann permanent aktualisierte Wasserstandsmeldungen erfolgen müssen.“

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Corinna Schumacher: „Wir tun alles, was wir können, damit es Michael besser geht“

Seit 15 Jahren vertritt der Frankfurter Rechtsanwalt die Familie Schumacher früher in Presse- und Rechtsstreitigkeiten (auch in Verbindung mit Ex-Manager Willi Weber), nach dem Unfall vor allem in Sachen Gesundheitszustand. Damals hatten die französischen Ärzte Pressekonferenzen zum aktuellen Stand gegeben und es habe die Gefahr bestanden, die Kontrolle über die Spekulationen zu verlieren. Damm: „Das waren eigentlich Inhalte, die thematisch der Privatsphäre zu geordnet waren. Das war bis dahin eigentlich komplett tabu.“

Und dieser Kampf gegen die Spekulationen setzte sich fort. Damm musste im Dezember 2015 gegen eine „Bunte“-Story über ein angebliches „Weihnachtswunder“ vorgehen, in der behauptet wurde, Schumi könne mithilfe seiner Therapeuten wieder gehen.

Managerin Sabine Kehm (58) erklärte dazu: „Leider werden wir durch einen Pressebericht zu der Klarstellung gezwungen, dass die Behauptung, Michael könne wieder gehen, nicht den Tatsachen entspricht. Solche Spekulationen sind unverantwortlich, denn angesichts der Schwere seiner Verletzungen ist für Michael der Schutz seiner Privatsphäre sehr wichtig. Leider führen sie außerdem dazu, dass viele Menschen, die ehrlich Anteil nehmen, sich falsche Hoffnungen machen.“

Mick: „Glaube, dass Papa und ich uns jetzt in einer anderen Weise verstehen würden“

Frau Corinna gab 2021 in der Netflix-Dokumentation „Schumacher“ einen Einblick in Schumis Leben abgeschottet auf dem Anwesen am Genfer See: „Wir leben zusammen zu Hause. Wir machen eine Therapie. Wir tun alles, was wir können, damit es Michael besser geht, damit er sich wohlfühlt und damit er einfach unsere Familie, unsere Verbundenheit spürt.“

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In dieser Doku bestätigte Sohn Mick frühere Gerüchte, dass sein Vater nicht sprechen kann: „Ich glaube, dass Papa und ich uns jetzt in einer anderen Weise verstehen würden. Einfach, weil wir jetzt in einer ähnlichen Sprache sprechen. In der Motorsportsprache. Da denke ich mir, das wäre so cool. Das wäre es jetzt. Ich würde alles aufgeben, nur für das.“

Außer der Familie sprechen nur Freunde wie Jean Todt (77) und Ross Brawn (68) über ihre Besuche bei Schumi. So verriet Todt 2022, dass sie zusammen Formel 1 schauen würden: „Es ist wahr, ich schaue Rennen mit Michael.“

Ob der auch Micks Rennen schaue, wollte der Sohn allerdings nicht kommentieren. Die Ungewissheit über den genauen Zustand ist für Damm zu verschmerzen: „Ich glaube, dass die allermeisten Fans gut damit umgehen können. Gerade denjenigen den Schutz zu versagen, die besonders verletzlich sind, ist der falsche Weg.“