„Manches nicht so, wie es sein sollte“Hamilton, Mick und Vettel kämpfen in Saudi-Arabien für Menschenrechte

Lewis Hamilton steht in Rennmontur in der Box.

Lewis Hamilton am 3. Dezember 2021 während einer Trainingssession in Saudi-Arabien mit Regenbogenhelm.

Die Formel 1 fährt am Wochenende erstmals in Saudi-Arabien. Unter anderem Lewis Hamilton, Mick Schumacher und Sebastian Vettel machen auf die Situation um die Menschenrechte aufmerksam.

von Oliver Reuter (reu)

Die Formel 1 rast zum dritten Mal in dieser Saison auf der arabischen Halbinsel: Nach den Rennen in Bahrain und Katar geht es am Sonntag (18.30 Uhr, RTL & Sky) um den Großen Preis von Saudi-Arabien.

Und weil auch den Fahrern die kritische Menschenrechtslage in dieser Region klar ist, zeigen sie erneut Flagge. Mit der Regenbogen-Fahne auf Helm, T-Shirt und Schuhen kämpfen Lewis Hamilton (36), Mick Schumacher (22) und Sebastian Vettel (34) gegen Diskriminierung von Frauen und Minderheiten.

Lewis Hamilton: „Kann nicht sagen, dass ich mich hier wohlfühle“

Die Regenbogen-Racer. Wo sich Fußballstars meist vor der Menschenrechtsfrage rund um die WM 2022 in Katar drücken, zeigt Hamilton klare Kante.

Alles zum Thema LGBTQI+

„Ich kann nicht wirklich sagen, dass ich mich hier wohlfühle. Ich habe aber nicht die Wahl getroffen, hier zu sein. Der Sport hat das getan“, sagt der Brite, der auch schon mit seinen Aktionen für die BlackLivesMatter-Kampagne für Aufsehen sorgte.

Der Rekordweltmeister nennt Ross und Reiter: Die rigide Gesetzgebung für die LGBTQ+-Gemeinschaft in Saudi-Arabien sei „ziemlich erschreckend“.

Sebastian Vettel trägt Regenbogen-Chucks

Das zu kritisieren und den Macho-Scheichs mit seinem Regenbogen-Helm ein klares Signal zu senden, sei seine Mission. Hamiltons Appell: „Der Sport kann mehr tun, um die Aufmerksamkeit für Menschenrechte in diesen Ländern erhöhen.“

Vettel trägt in Jeddah weiße Chucks mit Regenbogen und auch er kritisiert die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien: „Manches ist nicht so, wie es sein sollte.“ Es sei aber „die mächtigere Waffe“, sich auf die positiven Aspekte zu fokussieren.

Deswegen habe er am Donnerstag unter dem Motto „Race4Women“ ein Kartrennen mit acht saudischen Frauen und Mädchen veranstaltet – diesen ist erst seit wenigen Jahren das Autofahren gestattet. Vettel berichtet: „Ich war inspiriert von ihren Geschichten, ihrer positiven Einstellung, was Änderungen im Land angeht.“