Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo? Michael Jordan oder LeBron James? Die Rede ist von der GOAT-Debatte. Auch in der Formel 1 gibt es die: Michael Schumacher oder Lewis Hamilton, wer ist der Beste aller Zeiten? Ralf Schumacher hat eine klare Meinung.
Schumacher zerlegt Hamilton vor Ferrari-Wechsel„Das kann Lewis nicht, da war Michael völlig anders“

Copyright: imago/HochZwei
Michael Schumacher ist bei Ferrari eine Legende. Lewis Hamilton muss sich bei den Italienern erst noch beweisen. Das Foto wurde am 22. Oktober 2000 in Malaysia aufgenommen.
Michael Schumacher (55) hat in seiner Formel-1-Karriere sieben Weltmeister-Titel eingefahren. Auf ebenso viele WM-Titel kann Lewis Hamilton (39) zurückblicken. Zur neuen Saison wechselt der Brite in den legendären Ferrari-Rennstall. Wie Schumi im Jahr 1996.
Doch kann Hamilton, der 2020 zum letzten Mal die Fahrerwertung in der Formel 1 gewann, bei der Scuderia an die ganz großen Erfolge aus der Vergangenheit anknüpfen? Es gibt Zweifel daran.
Ralf Schumacher sieht großen Unterschied zwischen Michael Schumacher und Lewis Hamilton
Einer, der öffentlich seine Zweifel formuliert, ist Ralf Schumacher (49). Schumi II hat zwar nur sechs Rennsiege in seiner Formel-1-Vita stehen, doch kaum jemand kennt die zwei Rekordhalter so gut wie er.
Für den Kerpener steht jedenfalls fest: Es gibt einen großen Unterschied zwischen seinem Bruder und Hamilton. Und, so die Meinung des Sky-Experten, dieser Umstand könnte Hamilton bei seinem Wechsel nach Maranello ganz entscheidend ausbremsen.
„Der größte Unterschied ist, dass Michael neben vielen anderen Eigenschaften in der Lage war, zusammen mit den Ingenieuren ein Auto perfekt für seinen Fahrstil zu entwickeln. Das kann Lewis nicht. Das konnte er noch nie, wenn man den Aussagen der Mercedes-Techniker mal genau zuhört.“ Rumms!
Der Sky-Experte zweifelt ganz offensichtlich an Lewis Hamilton, glaubt nicht an große Erfolge des Briten bei der Scuderia. „Toto Wolff hat ja mehr als einmal betont, dass ein Fahrer Gas geben soll und die Ingenieure entwickeln. Bloß: Das sagte er auch deshalb, weil anscheinend seine Fahrer nicht fähig waren, den richtigen Input zu geben“, legt Schumi II bei „Sport1“ verbal nach.
„Da war Michael völlig anders. Er hatte seinen Vertrauten wie Ross Brawn oder Jean Todt immer die Richtung vorgegeben. Für Lewis macht das die Sache nochmal schwerer: Weil Charles Leclerc der Platzhirsch ist. Ihn kennt jeder im Team. Für Lewis ist bei Ferrari erst mal alles neu. Dazu kommt: Michael kam als aktueller Weltmeister zu Ferrari und war wesentlich jünger. Das ist beides bei Lewis nicht der Fall“, zieht Ralf Schumacher nüchtern einen Vergleich zwischen seinem Bruder und Hamilton.
Michael Schumacher fuhr von 1996 bis 2006 für Ferrari. Der Kerpener gewann im roten Auto von 2000 bis 2004 fünfmal in Folge die Weltmeisterschaft, gilt bis heute als Ferrari-Legende. Schumacher ist nach seinem Skiunfall 2013 nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten, zu seinem Gesundheitszustand macht seine Familie keine Angaben.