Mit Schumi im ZweisitzerPaul Stoddart: „Die Perfektion war einfach unglaublich!“

Schumi_Ferrari-Dreisitzer

Michael Schumacher (M.), hier mit seinen Kerpener Freunden Peter Kaiser (l.) und Heribert Füngeling (r.) bei einer Fahrt im Ferrari-Dreisitzer in Fiorano / Italien.

Über zwei Jahre ist der tragische Sturz von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher mittlerweile her und auch in dieser Saison fährt er bei der Formel 1 mit. Der Schriftzug #KeepFightingMichael“ prangt weiterhin an den Fahrzeuge seines ehemaligen Teams Mercedes.

Ex-Formel-1-Teamchef Paul Stoddart erinnert sich an eine besondere Fahrt mit dem siebenmaligen Champion. „Ich bin einer der wenigen Leute, die das Privileg hatten, mit Michael Schumacher mitzufahren, als er 2002 in Fiorano einen Doppelsitzer fuhr", erklärt der Australier in einem Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Erst sträubte er sich

Eigentlich wollte er nicht, denn „wenn man auch selbst fährt, ist man ein furchtbarer Passagier", so der passionierte Rennfahrer.

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„Ich habe zu Michael gesagt, er soll doch seine Freunde mitfahren lassen - Jean Todt und Rory Byrne waren an Bord, Ross Brawn meinte beharrlich, dass er Rückenschmerzen habe, Willi Weber fuhr auch mit. Er bolzte den ganzen Vormittag mit dem Auto herum, sprach in der Mittagspause mit allen Mechanikern und sagte dann zu mir: 'Paul, nach dem Mittagessen bist du dran'. Ich wehrte mich, aber er brachte mir meinen Helm und meinen Rennanzug und gab den Mechanikern ein Zeichen. Ich musste mitfahren", berichtet Stoddart.

Also saß er sieben unvergessliche Runden hinter Michael Schumacher. „Danach war mir klar, warum er damals ein viermaliger Weltmeister war. Die Perfektion war einfach unglaublich! Er fuhr jede Runde genau die gleiche Linie, und er gab mir wirklich eine Lehrstunde, wie ich mein eigenes Auto fahren sollte", so der heute 60-Jährige.

Crash, weil er versuchte wie Schumi zu fahren

„Leider musste ich am nächsten Tag in Imola Passagiere herumkutschieren. Es war das einzige Mal, dass ich mit einem Doppelsitzer crashte. Ich versuchte, so wie Michael zu fahren, aber mir ging dabei das Talent aus und ich krachte in die Mauer. So etwas kann passieren", schmunzelt er.

„Im Nachhinein muss ich sagen, dass Michael für mich aus allen Generationen der beste Fahrer ist. Ich habe bei keinem anderen so eine Fahrzeugbeherrschung gesehen. Fernando liegt für mich knapp dahinter auf Platz zwei", schließt Goddart.